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Die medizinische Telepräsenz im Dienste der Netzwerkzusammenarbeit

Gemeinsame Pressekonferenz
Die raschen Fortschritte der Medizin, die Kürzung der budgetären Mittel und die Vorgabe einer Minimalaktivität erschweren es den kleineren Krankenhäusern, ein weiterhin breites und spezialisiertes Angebot an Gesundheitsdienstleistungen anzubieten. Um dieser Tendenz entgegen zu wirken, haben die Klinik St. Josef St. Vith und das St. Nikolaus-Hospital Eupen gemeinsam mit dem Centre hospitalier chrétien (CHC), am 30. November 2015, eine bedeutende Partnerschaftsvereinbarung unterzeichnet.


Während der letzten 18 Monate haben die drei Krankenhäuser ihre Partnerschaft ausgebaut mittels einer Anzahl von konkreten Kooperationen. Unter anderem gibt es eine Zusammenarbeit im Bereich der Neurologie für die Behandlung von Schlaganfallpatienten. 

Bei der Behandlung von Schlaganfällen zählt jede Minute. Die Erfolgsaussichten hängen davon ab, wie schnell die Behandlung eingeleitet wird. Ein detailliertes Gutachten eines Facharztes für Neurologie ist dabei von großer Bedeutung und hilft dem Notarzt die richtige Entscheidung zu treffen und die notwendige Behandlung so schnell wie möglich einzuleiten. 

Um die Diagnose Schlaganfall zu bestätigen und die Ursache des Schlaganfalls zu bestimmen, ist es unbedingt nötig so schnell wie möglich einen Gehirnscan zu machen.

Dank des neuen Gerätes für die medizinische Telepräsenz (hierunter beschrieben) und mittels des Zugriffs der Neurologen des CHC auf die Bilder der Radiologie der Klinik Sankt Josef und des Sankt Nikolaus-Hospitals kann die Versorgung der Patienten bereits in diesen beiden Häusern beginnen. So kann die Zeitspanne bis zur Einleitung der Behandlung verringert werden. Der Gehirnscan wird in Sankt Vith oder Eupen gemacht. Die geteilten Bilder stehen dem Neurologen dann binnen kürzester Zeit zur Verfügung. Mittels der medizinischen Telepräsenz kann der Neurologen dem Notarzt, der direkten Kontakt mit dem Patienten hat, sein Gutachten übermitteln.

Nur wenn die Situation des Patienten es erfordert wird er zur Stroke Unit des CHC, in der Clinique Saint-Joseph in Lüttich, verlegt. Seit 2011 positioniert das CHC sich in Lüttich als Referenzzentrum für die Behandlung von Schlaganfällen und Aneurysmen, mit dem seit April 2013 einzigen 24 Stunden-Bereitschaftsdienst (für Schlaganfälle) in der Provinz Lüttich. Die beiden deutschsprachigen Krankenhäuser gehören der Vereinbarung des „Schlaganfallnetzwerkes des CHC“ an. Dadurch können die Patienten dieser beiden Häuser von der Technik der Thrombectomie (Entfernung der Blutgerinnsel mittels eines Katheters) profitieren. Diese Technik wird in der Clinique Saint-Joseph in Lüttich praktiziert, wohin der Patient verlegt wird, wenn die Umstände es erfordern. Die Verlegung geschieht auf Basis der Prozedur für eine medizinisch betreute Verlegung zwischen den Partnerhäusern. Bei einer Hirnblutung intervenieren die Neurochirurgen des CHC in enger Zusammenarbeit mit den Neurologen.

Der CTM (chariot de téléprésence médicale) : ein innovatives Projekt

Der CTM (Chariot de Téléprésence Médicale) entstand aus einer Partnerschaft zwischen den Informatikdiensten des CHC, der Firmen CELEM und CISCO. Durch den Einsatz des CTM können medizinische Entscheidungen bei der Behandlung von Schlaganfallpatienten beschleunigt werden. 

Der CTM verfügt über ein hochauflösendes Audio-/Videomaterial, das es dem Facharzt ermöglicht den Patienten zu sehen und mit ihm sowie mit dem Team der Notaufnahme zu sprechen. Mittels des Bildschirms sehen Patient und Facharzt sich 
gegenseitig, sodass der Facharzt eines anderen Hauses direkt ein medizinisches Gutachten über den Patienten in der Notaufnahme geben kann.

Vor allem bei der Behandlung von Schlaganfällen, kann man von dem Einsatz eines Videokonferenzsystems profitieren. Sowohl in der Notaufnahme als auch bei der Weiterbehandlung des Patienten vor Ort erhöht diese Technologie, im Vergleich mit einem einfachen Telefongespräch, die Zuverlässigkeit der Diagnosen, ermöglicht schnellere therapeutische Entscheidungen und eine angemessenere Behandlung. Das alles mit einem direkten Vorteil für den Patienten.

Vor diesem Hintergrund hat CELEM COMPUTERS in enger Zusammenarbeit mit den Informatikern des CHC und der Firma CISCO den CELEM CTM entwickelt. Mitte der Hilfe des schlicht designten Gerätes hat der Notarzt, der direkten Kontakt mit dem Patienten hat, die Möglichkeit ein Gutachten und die Auslegung eines Facharztes zu erhalten, der sich in einem anderen Krankenhaus befindet. So können unnötige Patientenverlegungen verhindert und eine Kontinuität der Versorgung vereinfacht werden.  Die größte Wirkung des Systems zeigt sich in der Verringerung der Zeitspanne bis zum Einleiten der Behandlung. Nach einer durchgeführten Aufgabenanalyse integrierte CELEM COMPUTERS eine Anzahl bewährter Technologien, die für dieses Gerät notwendig sind. 

Dank seines Schwenkarms passt das Gerät sich an alle Situation in der Notaufnahme an. Der Arm kann nach links und rechts gedreht werden, in der Höhe verändert werden und ist mit einer Vorrichtung für Videokonferenzen versehen. Diese Vorrichtung ermöglicht es den Patienten jederzeit zu sehen unabhängig davon, in welcher Position er sich befindet (sitzend, liegend, …) und ohne jegliche zusätzliche Unterstützung. 

Seine Beweglichkeit wird durch fünf antistatische Räder unterstützt, sodass er sich für jeden Untergrund eignet. Durch die Batterie ermöglicht dem CTM eine unabhängige Laufzeit von 6 Stunden. Der CTM richtet sich an den Krankenhaussektor und hat einen CIM-MED Schwenkarm und ein Videokonferenzsystem der Firma CISCO, das über einen Kamera mit Verschluss verfügt, um die Diskretion zu wahren. Dies ist im Krankenhaussektor von großem Belang. Das System verfügt über alle hochentwickelten Werkzeuge und Applikationen, die nötig sind in einer Umgebung, die auf Zusammenarbeit angewiesen ist. 

Der CTM der Firma CELEM wird besonders den Ansprüchen von Ärzten gerecht, die ihr Patienten sehen und mit ihnen sprechen müssen. Bei Bedarf kann er auch für andere spezifische Anforderungen angepasst werden.

Bilanz nach 18 Monaten Partnerschaft

Auch in vielen anderen Bereichen haben die beiden deutschsprachigen Krankenhäuser und das CHC Kooperationen entwickelt. Hier die wichtigsten :

•    Entsendung von Spezialisten des CHC nach Sankt Vith und Eupen. Zum Beispiel :
-    Ab September konsultiert eine Kinderkardiologin des CHC, Dr. Baguette, im Krankenhaus in Eupen.
-    In der Klinik in Sankt Vith konsultiert ein Endokrinologe des CHC. Somit haben die Diabetespatienten die Möglichkeit, eine lokale Behandlung im Rahmen der Diabeteskonvention in Anspruch zu nehmen

•    Prozeduren zur gemeinsamen Rekrutierung von medizinischem Fachpersonal

•    Permanenter Austausch zwischen den Direktionen und dem Fachpersonal der 3 Häuser : Minimale Krankenhausangaben, Fakturation, Informatik, Personalwesen, … 

•    Austausch und Weiterbildungen für das Pflegepersonal und die Ärzte in verschiedenen Bereichen : Wiederbelebung bei Kindern, Onkologie, SIAMU, …

•    Verlegungen für spezialisierte Behandlungen und Untersuchungen in der Pädiatrie, Neurologie, Neurochirurgie, Gastroenterologie, Onkologie, Neonatologie, … 

•    Eine Prozedur für eine medizinisch betreute Verlegung zwischen den Partnerhäusern wurde eingeführt. 

•    Krankenhaushygiene: Durch die von medizinischen und pflegerischen Fachkräften sowie dem regelmäßigen Austausch im Hinblick auf die Harmonisierung von Arbeitsprozeduren und -ansätze, entstand ein „geteilter Dienst“.

•    Infektiologie : Eine Prozedur zur Behandlung von Menschen die Kontakt hatten mit infiziertem Blut und Körperflüssigkeiten wurde in Zusammenarbeit mit der Hygienezelle und dem Infektiologen des CHC erstellt.

Obwohl es sich keinesfalls um eine Fusion der Kliniken handelt, besteht eine enge Verbindung zwischen den drei Partnereinrichtungen, die gemeinsame Interessen verfolgen, wie die rasch entstandenen, praktischen Ergebnisse zeigen. In Hinblick auf die Bildung von Netzwerken, wie von der föderalen Gesundheitsministerin Maggie de Block angestrebt, handelt es sich bei dieser Partnerschaft ohne Zweifel um ein überzeugendes Beispiel eines engen Bündnisses zwischen drei unterschiedlichen Krankenhausstrukturen, die der zukünftigen, notwendigen Annäherung von Krankenhäusern vorgreifen.

Referenten der Pressekonferenz


•    Ingrid Mertes, Geschäftsführende Direktorin der Klinik St. Josef St. Vith
•    Dr. Frédéric Marenne, Chefarzt des St. Nikolaus-Hospitals Eupen
•    Dr. Philippe Desfontaines, Ärztlicher Leiter der Neurologie des CHC
•    Dr. Eugenia Rusu, Ärztliche Leiterin der Notaufnahme der Klinik St. Josef St. Vith
•    Dr. Vincent Czajkowski, Ärztlicher Leiter der Notaufnahme des St. Nikolaus-Hospitals

Dr. Peter Heinen, Neurologe an der Klinik St. Josef St. Vith und Mann der ersten Stunde des Projektes, kann leider aus terminlichen Gründen nicht an der heutigen Pressekonferenz teilnehmen.

Präsentation der Partner


St. Nikolaus-Hospital, gemeinnützige Stiftung

Hauptsitz: Hufengasse 4-8, 4700 Eupen, Unternehmensnummer 0406.657.850

Präsident des Verwaltungsrates    Karl-Heinz Klinkenberg
Verwalter                Dr. Elmar Keutgen
Direktor                Danny Havenith
Chefarzt                Dr. Frédéric Marenne    
Pflegedienstleiterin            Nadja Brockhans

192 anerkannte Krankenhausbetten
1 Polyklinik in Moresnet
500 Arbeitnehmer (±350 VZÄ). Zweitgrößter Arbeitgeber der Deutschsprachigen Gemeinschaft
80 Ärzte 

www.hospital-eupen.be

Klinik St. Josef VoG

Hauptsitz: Klosterstraße 9, 4780 Sankt Vith, Unternehmensnummer 0416.408.528

Präsident des Verwaltungsrates        Christian Krings
Vize-Präsident des Verwaltungsrates    Joseph Backes
Geschäftsführende Direktorin        Ingrid Mertes
Ärztlicher Direktor                Dr. Davide Diana    
Pflegedienstleiterin                Marion Wengenroth

156 anerkannte Krankenhausbetten
466 Arbeitnehmer (310 VZÄ)
105 selbstständige Dienstleistungserbringer, davon 85 Fachärzte

www.klinik.be

Centre Hospitalier Chrétien VoG (CHC)

Hauptsitz : Rue de Hesbaye 75, 4000 Lüttich, Unternehmensnummer 0416.805.238

Präsident des Verwaltungsrates    René Thissen
Verwalter                Xavier Drion     
Generaldirektor            Alain Javaux
Ärztlicher Direktor            Dr. Philippe Olivier    
Pflegedienstleiter            Jean-Pierre Hoste

1.045 anerkannte Krankenhausbetten verteilt auf 6 Kliniken:
- Saint-Joseph Liège
- Espérance Montegnée
- Saint-Vincent Rocourt
- Notre-Dame Waremme
- Notre-Dame Hermalle
- Sainte-Elisabeth Heusy
707 Senioren- und Pflegeheimbetten verteilt auf 8 Einrichtungen: 
Banneux, Hermalle, Heusy, Landenne, Lüttich, Membach et Racour (Erweiterung auf 888 Betten, voraussichtlich für 2018-2020)
10 Polykliniken und spezialisierte Zentren
1 Kindertagesstätte mit 18 Plätzen
4.144 Arbeitnehmer (ungefähr 3.000 VZÄ)
867 selbstständige Dienstleistungserbringer, hauptsächlich Fachärzte

Die CHC-Gruppe baut derzeit ein neues Krankenhaus („Clinique du MontLégia“) in der Nähe der Autobahn A602 bei Glain. Dieses Krankenhaus wird die Tätigkeiten der Clinique Saint-Joseph, der Clinique de l‘Espérance und der Clinique Saint-Vincent zusammenlegen, die daraufhin geschlossen und einer neuen Nutzung zugeführt werden. 

CELEM


Seit ihrer Gründung vor 33 Jahre, hat die Marke CELEM ein starke Wachstum und reiche Geschichte im Herzen der Wallonie erlebt. CELEM hat bereits früh damit begonnen IT-Lösungen für Gewerbe und Firmen zu verkaufen. 

Als Hersteller von IT-Hardware, produziert und integriert CELEM seit 1984 zuverlässige, effiziente und stabile Technologien für maßgeschneiderte Projekte für den medizinischen Bereich sowie die Industrie. Dank seiner Erfahrung und technischen Kompetenzen ist die Firma ein Garant für Erfolg und Stabilität. Während eines Projektes bietet das Team zu jedem Zeitpunkt eine gezielte und persönliche Betreuung.

Mit einem Umsatz von mehr als 6 Millionen Euro in 2016 und mehr als 30 Mitarbeitern in der Wallonie und dank seiner Fähigkeit zu ständiger Innovation ist CELEM seit mehr als 30 Jahren führend im Bereich der B2B (Hardware et System) und industriellen IT. Innehralb der Gruppe kümmert sich die Abteilung CELEM Health ausschließlich um die Informatisierung von Einrichtungen im Gesundheitssektor.