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Goldene Feder für "unsere" Annie

 
Liebe Annie,
Wir tun heute etwas, das dir so gar nicht liegt: Wir feiern dich.
„Wir“ sind deine Kollegen und alle Mitarbeiter, die Direktion und der Verwaltungsrat.
Wenngleich eine Feder – so wie wir sie kennen – eigentlich ein leichtes Objekt ist… federleicht…
So ist die Feder, die du erhältst, keine leichte Bürde.
Sie erfordert Würde und Reife.
Denn ‚deine Feder steckt man sich nicht so einfach an den Hut‘…
Der Hut ist heute eine Kappe.
Und die Feder bekommst du ja auch erst kommende Woche.
 
Statt eines Geschenks hast du dir vom Hospital einen Empfang gewünscht, zu dem alle Menschen eingeladen wurden, die dich auf deinem privaten und beruflichen Werdegang begleitet haben.
 
Die Goldene Feder! – Hier in Eupen ist es DIE FEDER.
Du schmückst dich wirklich nicht mit ‚fremder Feder‘, denn die Begründung des Ordenskomitees trifft ins Schwarze: Du stehst stellvertretend für die Palliativpflege.
 

 
Palliativpflege, das kennt jeder und dennoch will niemand damit zu tun haben.
Und wenn jemand mit ihr in Kontakt ist, will er es nicht mehr loslassen, ‚federn lassen‘.
 
Darum ist es nicht einfach, mit ‚sauberer Feder ‚deine Tätigkeit zu beschreiben.
Die mitnichten ein Job ist, eher schon Berufung.
Sie erfordert:
Fingerspitzengefühl und Empathie
Teamgeist und Offenheit
Menschenkenntnis und Spiritualität,
Mut zum Reden und zum Schweigen,
Glauben, auch wenn es dem Patienten schwer fällt,
Ins Zimmer gehen…
Und wieder herauskommen und den Alltag vorfinden…
Die Grenzen der Pflege und der Medizin annehmen
Und die Größe und Einzigartigkeit eines jeden Menschenlebens verinnerlichen.Kurzum, in deinem Beruf bist du nicht auf ‚seichten Federn‘ gebettet…
 
Du warst und bist die ‚Triebfeder ‚des Palliativgedankens in unserem Krankenhaus,
zusammen mit deinen Kollegen in der Pflege und in der Medizin,
zusammen mit den Mitarbeitern der anderen Vereinigungen, denen Menschen anvertraut sind:
im Palliativpflegeverband als Verwalter,
mit den Hausärzten und der Heimpflege,
mit den Kollegen in St. Vith und in Moresnet,
und über die Grenzen unseres kleinen Ostbelgiens hinaus…
 
Mit ‚klarem Federstrich‘ und deutlicher Initiative bist du mit einigen Fachärzten, Pflegern und mir selbst vor fünf Jahren initiativ geworden, als sich im Ethikkomitee die Frage der Sterbehilfe stellte. Ob und wie und weshalb… ?
Und auch hier hast du wieder mit viel Reife den Prozess begleitet, so inhaltsreich, dass wir ihn anschließend auch mit dem Bischof von Lüttich erörtern konnten.
Liebe Annie,
‚Jede Feder braucht Tinte‘, um etwas Bleibendes zu schaffen.
Wir wissen um deine Kraftquellen, die du neben deinem Zuhause unter anderem beim Joggen findest… und in deiner inneren Ruhe, die das Grau des Alltags oft mit einer Prise Humor würzt…
Spätestens hier ist die Schnittmenge zum Karneval geschaffen.
Denn im Gesundheitssektor braucht man eines: Humor und ein leichtes Herz.
Bevor ich nun an deine Kollegen von der Inneren weiterleite, die mit einem ‚Federstrich‘ keinen Text, sondern einen Film produziert haben, entbiete ich dir im Namen des Verwaltungsrates und aller Mitarbeiter des St. Nikolaus-Hospital alle unsere Wünsche zum Erhalt der Goldenen Feder.
Mögen alle hier Anwesenden auch in Zukunft die Ausdauer an den Tag legen, die du dein Eigen nennst, um das Feuer der Palliativpflege zu Gunsten aller, die sich an ihr wärmen möchten, brennen zu lassen.
Ich bin mir sicher, das wäre für dich der schönste Lohn für all deine Mühen.
Danke Annie Michaelis und herzlichen Glückwunsch.