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Jetzt auf dem richtigen und guten Weg bleiben

Der Alltag eines Krankenhausdirektors: Schlag auf Schlag geht es da zu, Beratung folgt auf Beratung, verschiedenste Informationen sind zu verarbeiten, Feedbacks zu geben, Entscheidungen zu fällen. Seit 1. Januar 2021 übt Paul Soenen dieses Amt am St. Nikolaus-Hospital Eupen als Interimsmanager bis zu dem Zeitpunkt aus, an dem ein gemeinsamer Generaldirektor für beide Krankenhäuser der Deutschsprachigen Gemeinschaft gefunden ist und seine Arbeit aufnimmt. Wie der 63-jährige Flame an seine anspruchsvolle Herausforderung herangeht und wie seine ersten Eindrücke vom Hospital an der Hufengasse aussehen, schildert er im Interview.

 

Wie sind Sie in Eupen angekommen?

In den ersten fünf Wochen nach Einführung durch meinen Vorgänger habe ich bereits sehr viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter kennengelernt. Ich habe auf professioneller Ebene echt Spaß an dieser Aufgabe. Auch habe ich das Gefühl, dass mein Stil den Leuten gefällt. Das ist mir wichtig, um meine Aufgaben als Interimsmanager gut zu erfüllen.
 

Kurz und knapp: Worin liegen die?

Vor allem darin, Kontinuität in der Arbeit und in der Entwicklung des St. Nikolaus-Hospitals zu gewährleisten. Das bedeutet insbesondere, die positive Dynamik, die ich hier vorfinde, zu unterstützen. Es gibt hier neben bewährten auch junge Leitungskräfte, zukunftsweisende Projekte und Strukturen, die es zu stabilisieren und zu stärken gilt. Eine gute Kommunikation ist dafür wichtig. Eine ehrliche Bilanzierung, wo es gut läuft und wo es Herausforderungen gibt, gehört dazu. Was hier Positives angestoßen wurde, braucht Zeit. Covid macht manches schwer. Hier kann ich Wissen aus meiner langjährigen Leitungserfahrung einbringen.
 

Wie sieht die Situation des Hauses zurzeit aus?

Keine Frage: Die Pandemie stellt das St. Nikolaus-Hospital vor große Herausforderungen. Aber schon vor Covid-19 gab es bei bestimmten Abteilungen einen Bedarf, sich weiterzuentwickeln, damit sie und mit ihnen das Krankenhaus insgesamt im Wettbewerb bestehen. Andererseits hat das Virus auch die Beschäftigten zusammengeschweißt. Ärzte und Pflegekräfte haben über ihren Tellerrand geschaut, Einsatz für Kolleginnen und Kollegen gezeigt, sind eingesprungen, haben kompensiert. Diese großartige Mentalität gilt es unbedingt zu bewahren, sie ist wertvoll an einem Ort, wo viele Frauen und Männer schon ihr ganzes Berufsleben verbringen. Diese Erfahrungen werden dem Haus in der Zukunft helfen, Veränderungen zu bewältigen. Veränderungen sind wichtig und jeder ist eingeladen, sich darin einzubringen. Dabei braucht man nicht gleich das große Ganze im Blick zu haben. Es hilft sicher, sich zunächst auf das zu konzentrieren, was man selbst unter Kontrolle hat..

Wohin sollen diese Veränderungen führen?

Das Krankenhaus muss sich auf den Wandel im Gesundheitssystem einstellen. Der medizinische Versorgungsauftrag verändert sich, die Gesellschaft wird älter. Die Aufstockung der Geriatrie ist ein zukunftsweisender Schritt. Die Verbindung zu niedergelassenen Ärzten bauen wir stetig aus, es gibt bereits gute Erfahrungen, auf die wir setzen können. Es sind Netzwerke zwischen Krankenhäusern gebildet worden, um maßgeschneidert die örtliche Bevölkerung zu versorgen. In der Zusammenarbeit mit der Klinik St. Josef in St. Vith loten wir Möglichkeiten aus, bei der Verwaltung der Häuser Synergieeffekte zu erzielen. Für das St. Nikolaus-Hospital selbst gilt es, alle Chancen zu ergreifen, noch effizienter zu arbeiten und die Qualität der Arbeit weiter zu steigern. Das kommt allen Beteiligten zugute und trägt zur Sicherheit der Arbeitsplätze bei. Unser Ziel ist, dass wir weiter kurze Wege für die Gesundheitsversorgung der Bevölkerung bieten und zugleich spezialisierte Kompetenzen einbringen, gut erreichbar, zugänglich und einladend.
 

Wo steht das St. Nikolaus-Hospital im Veränderungsprozess?

Mein Eindruck ist: Das Haus ist auf dem richtigen Weg, jetzt müssen wir darauf bleiben. Nicht immer sehen alle direkt, wohin die Reise geht. Der Unsicherheit oder Abwehr, die daraus entsteht, möchte ich mit einer verbesserten Kommunikation entgegenwirken. Sehr gut finde ich, wie sich die Zusammenarbeit des Hospitals mit den Ärztinnen und Ärzten entwickelt hat. Wir ziehen an einem Strang, haben gemeinsame Ziele vor den Augen. Unsere neuen Kolleginnen und Kollegen bringen einen unbefangenen Blick auf das Haus mit. Von ihren Fragen und ihren Feststellungen können wir lernen, dafür werbe ich. Das ist ebenso eine wertvolle Ressource wie die Erfahrung langjähriger Mitarbeiter. Natürlich bedeutet ein solches Hinterfragen auch eine Störung in den bekannten Abläufen. Manch einer meint, diese haben sich stets bewährt. Aber schaut man genauer hin, gibt es doch das ein oder andere, was sich unvorteilhaft eingeschlichen hat. Sich dem bewusst zu stellen, in gegenseitiger Wertschätzung, tut dem Hospital gut. Ich möchte auf beide Kräfte setzen, auf die des Bewährten genauso wie die des Veränderns. Denn sie ergänzen sich zum Wohl der gemeinsamen Zukunft.