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Damit die Diagnose im Eupener Krankenhaus präziser ausfällt

Blick auf das mehrere Meter lange SPECT-CT-Gerät, das seit Januar in der Abteilung Nuklearmedizin des Eupener Krankenhauses zum Einsatz kommt. | Foto: David Hagemann

Single-Photon-Emissions-Computer-Tomographie – kurz SPECT-CT. Was nach Raumfahrt klingt, soll die Diagnoseverfahren im Eupener Krankenhaus in die Zukunft katapultieren. Durch die Anschaffung eines solchen Gerätes tun sich den Nuklearmedizinern an der Hufengasse seit Jahresbeginn neue Möglichkeiten auf.

Von Martin Klever

Rund 160.000 Euro hat sich das Eupener Sankt Nikolaus-Hospital die Anschaffung kosten lassen. Für ein gebrauchtes Gerät wohlbemerkt. Eine Investition, die sich lohnt, wie Krankenhausdirektor René Jost überzeugt ist: „Sie ist gut für die Patienten und gut für die Ärzte, die hiermit eine präzisere Diagnose stellen und Bilder nun in 3D erhalten können“. Vor allem sei der Erwerb des SPECT-CT auch ein deutliches Signal, dass man in die Zukunft investiere. „Nuklearmedizin und Röntgentechnik werden künftig immer mehr einhergehen. Beide Kompetenzen in unserem Haus zu entwickeln, ist deshalb auch eine wichtige strategische Entscheidung“, betont René Jost.

Strategisch ist die Investition vor allem deshalb, weil in Eupen seit Januar nunmehr der erste und damit einzige SPECT-CT in Ostbelgien steht. Wer bislang auf dieses Diagnoseverfahren zurückgreifen wollte, musste Verviers oder Lüttich ansteuern.

Das Besondere: Es handelt sich um ein Hybrid-Gerät, das sowohl radiologische als auch nuklearmedizinische Technik vereint. „Es ist deshalb so interessant, weil es Anomalien, die in der Szintigrafie gesehen werden, auch sofort morphologisch untersuchen kann“, erklärt Dr. Michael Heinen, Leiter der Nuklearmedizin an der Hufengasse. Oder salopp formuliert: Man sieht nicht nur, wo etwas nicht in Ordnung ist, sondern auch was es ist.

Ein großer Nutznießer der Anschaffung wird die Onkologie sein, aber auch zahlreichen anderen Fachabteilungen kann dieses Gerät die Arbeit erleichtern (siehe auch „Nachgefragt“). „Das Einsatzspektrum ist wirklich sehr breit gefächert“, erklärt Michael Heinen. Und seine Kollegin, Dr. Catherine van der Rest, fügt hinzu: „Wir machen dadurch jetzt nicht etwas anderes, wir können nur einfach mehr machen.“ Der Clou liegt eben in der Kombination zweier Techniken, die man in Eupen bislang separat anwenden musste.

Damit nicht nur die Eupener Nuklearmediziner, zu deren Team seit Kurzem die drei Fachärzte Dr. Gaëtan Letesson, Dr. Catherine van der Rest und Dr. Françoise Brasseur gestoßen sind, über die Vorteile auf dem Laufenden sind, will man im März auch alle Fach- und Hausärzte in Ostbelgien über die neuen technischen Möglichkeiten informieren.

Drei Techniker sind für den Umgang mit dem SPECT-CT geschult worden, durchschnittlich zwölf Patienten pro Tag werden derzeit nach dem kombinierten Diagnoseverfahren untersucht. „Wir sind aktuell noch in der Anlaufphase und würden uns freuen, wenn noch mehr Patienten zu uns kommen würden, um dieses Versorgungsplus in Anspruch zu nehmen“, macht René Jost keinen Hehl daraus, dass in Sachen Auslastung durchaus noch Luft nach oben ist.

Die Wartezeiten für das SPECT-CT-Gerät sind deshalb äußerst überschaubar. „Einen Termin bekommt man recht schnell. Es dauert einige Tage, mehr nicht“, versichert Catherine van der Rest.

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