St. Nikolaus-Hospital Eupen Home Kontakt Sitemap

Erst nach Vertragsunterzeichnung wird weitergebaut

Von Mario Vondegracht

Eupen

Intensive Gespräche
Intensive Gespräche beim Krankenhaus-Neujahrsempfang: von links der stellvertretende Direktor Danny Havenith, Aioms-Direktor Jean-Marie Kohnen, Dr. Etienne Passelecq und Chefarzt Dr. Guido Klinkenberg.
 
Harald Mollers (am Rednerpult)
Harald Mollers (am Rednerpult) nahm sich der Gerüchteküche an; im Hintergrundvon links Danny Havenith, Willy Heuschen und Elmar Keutgen.

Am vergangenen Freitagabend luden die Krankenhausdirektion und der Verwaltungsrat des St. Nikolaus-Hospitals zum Neujahrsempfang, der traditionell für die Mitarbeiter und die Ärzte des Hauses die Gelegenheit ist, ein Fazit des vergangenen Jahres zu ziehen und einen Ausblick auf das kommende Jahr zu wagen.

Viel Volk, insgesamt 450 Personen, hatte die Einladung angenommen, so dass die Empfangshalle im neuen Gebäude gut gefüllt war, und die Kellner von der KLJ Kettenis nur mit Mühe ihre Tabletts durch die Massen manövrieren konnten.

Offiziell eröffnet wurde der Empfang durch eine Rede des Verwaltungsratspräsidenten Elmar Keutgen. Der Eupener Bürgermeister bedankte sich bei allen Mitarbeitern des Hauses, den Ehrenmitgliedern des Hospitals, den Partnereinrichtungen aus der DG und insbesondere den Ehrenamtlichen, die gemeinsam mit den anderen Kräften »den Dienst am Menschen patientennah spürbar werden lassen«.

Keutgen ging auf insgesamt vier Punkte intensiver ein: den Neubau, die zukünftigen Herausforderungen, die Qualität der Arbeit und die medizinische Aktivität des Krankenhauses. Keutgen nannte beim Thema Neubau das Kind beim Namen und sprach von den »für alle sichtbar nur sehr schleppend voranschreitenden Bautätigkeiten«.

Kein Krankenhausgeld für das Sanatorium

Grund hierfür sei die vor den Wahlen nicht zustande gekommene Krankenhauskonvention. Nach den Wahlen wurde die Diskussion um diese Konvention mit dem neuen Gesundheitsminister Harald Mollers wieder neu aufgenommen. Eine »neue« Bezuschussungsregel sieht vor, dass die Deutschsprachige Gemeinschaft nur noch zehn Prozent ausgeben muss. Die restlichen 90 Prozent werden vom Föderalstaat übernommen (vorher: 60 Prozent DG, 40 Prozent Föderalstaat).

Keutgen brachte die Zuversicht zum Ausdruck, dass die Gespräche der letzten Tage und die mündlichen Zusagen des Ministers dazu führen, dass die Diskussionen in den kommenden Wochen abgeschlossen werden können und es zur Unterzeichnung einer neuen Krankenhauskonvention kommt. »Die Eröffnung des Zentralgebäudes kann in den kommenden zwölf Monaten anvisiert werden«, so Keutgen. An die Adresse der Föderalregierung appellierte Keutgen, dass die Verantwortlichen dafür Sorge tragen, dass eine Basisgesundheitsversorgung in deutscher Sprache weiterhin in Eupen gewährleistet werden muss. Außerdem kündigte Keutgen an, dass man den Zuschlag für ein Sonderprogramm des föderalen Gesundheitsministeriums erhalten habe, das den Aufbau einer »multidisziplinären Schmerzklinik« vorsieht.

Im Anschluss trat der Aufsichtsminister Harald Mollers ans Rednerpult. Der ProDG-Politiker, der darum gebeten hatte, am Abend eine Rede vortragen zu dürfen, nutzte diese nicht übliche Worterteilung, um einige Missverständnisse aus der Welt zu schaffen. Er habe nur eine einzige Absicht: die Sicherung der Zukunft der beiden DG-Krankenhäuser. Er habe klare Ziele und Erwartungen definiert und dies nicht »aus Eigensucht oder Machtbesessenheit«.

Konkrete Zahlen ließ er auch folgen. So habe die Regierung für die Jahre 2008 bis 2015 ein Investitionsvolumen von mehr als 18 Millionen Euro für den Ausbau und die Modernisierung der Infrastruktur des Krankenhaus Eupen vorgesehen. Weitere 3,4 Millionen Euro seien für den gleichen Zeitraum für die Ausstattung der Klinik geplant.

Es kursierten Gerüchte, so Mollers, die ihn ärgerten. Von einem Baustopp für das Krankenhaus Eupen sei die Rede gewesen, als Eifeler begünstige er das Krankenhaus St. Vith, oder ganz abstrus: Die Regierung wolle Gelder streichen, damit der Parlamentsumzug zum Sanatorium finanziert werden könne.

Dies alles bezeichnete der Gesundheitsminister der DG als »völligen Unsinn«. Auch sagte Mollers vieldeutig: »Ich verstehe, dass es für den einen oder anderen schwierig ist, sich auf die Arbeitsweise eines neuen Ministers einzustellen, weil der seine eigenen Methoden hat und weil der vielleicht anders ist als seine Vorgänger.«

Der Gesundheitsminister nannte jedoch kein genaues Datum, wann mit dem Geld zu rechnen sei - nur dass es vorhanden wäre. Jedoch werden die Diskussionen der nächsten Wochen zeigen, wann es im St. Nikolaus-Hospital weitergeht und wann die Direktion endlich Planungssicherheit hat. Auch wenn diese Gespräche mit Sicherheit wichtiger Natur sind, ist es dennoch unabdingbar, dass die Verantwortlichen bald zu einem Ergebnis kommen. Den Patienten ist mit jedem Tag, ain dem die Bauarbeiten nicht weitergehen, jedenfalls nicht geholfen.

Quelle: © www.GRENZECHO.net