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Eupener Krankenhaus startet mit Bau „Z“ in die Zukunft

Ein Provisorium, das zur Dauerlösung wurde: Das war der alte Containerbau, der viele Jahre die Geriatrie-Abteilung in Schlagdistanz zum Josephine-Koch-Park beherbergte. Doch damit ist bald Schluss. Bis Ende 2019 soll ein acht Millionen Euro teurer Erweiterungsbau an dessen Stelle entstehen. Die Verantwortlichen waren sich bei der Grundsteinlegung am Dienstag einig: Das ist ein „Meilenstein“ für das Eupener Hospital.
Von Martin Klever

 

Offizielle Grundsteinlegungen kurz vor Wahlen haben in der Regel einen faden Beigeschmack. Denn meist wird noch schnell eröffnet und abgefeiert, was in der Pipeline übrig ist. Doch am Dienstag verhielt es sich ein wenig anders. Keine klassische Selbstbeweihräucherung, keine übertriebenen Gesten: Stattdessen die Erleichterung, dieses – in seiner Entstehungsgeschichte – keinesfalls einfache Projekt endlich auf den Weg gebracht zu haben.

Ein Projekt, das in Zukunft „die Grundversorgung der Bürger vor Ort absichern soll“, wie DG-Gesundheitsminister Antonios Antoniadis (SP) nachdrücklich betonte. Dabei ist der nun entstehende Erweiterungsbau mit dem Namenszusatz „Z“ nicht nur ein wichtiger Pfeiler bei der künftigen Ausrichtung des Eupener Hospitals, er läutet auch das Ende zahlreicher Provisorien ein, die sich – mehr schlecht als recht – über viele Jahre an der Hufengasse hielten. Allen voran der Containerbau im Schatten des Josephine-Koch-Parks, der seit 1984 bestand. „Ich kannte es bislang nicht anders“, gestand Antoniadis, Jahrgang 1985, mit einem Augenzwinkern.

 

28.8.2018: Ein Datum, das sicherlich in der Eupener Krankenhausgeschichte seinen Platz finden wird
 
Keine feierliche Grundsteinlegung in Ostbelgien ohne eine offizielle Urkunde und eine aktuelle GrenzEcho-Ausgabe, die versiegelt in das Mauerwerk eingebracht werden.

Der hässliche Container-Park ist verschwunden, seit im April die Ausschachtungsarbeiten für den Erweiterungsbau „Z“ angelaufen sind. Mittlerweile ist das Fundament ausgehärtet, fortan wird in die Höhe gebaut. Drei Geschosse umfasst der neue Trakt, die künftige Nutzfläche beläuft sich auf stolze 3.200 Quadratmeter. Also jede Menge Platz für neue, moderne Räume. Und davon profitieren sollen in erster Linie die älteren Patienten in Ostbelgien. Denn im ersten Obergeschoss soll die Geriatrie-Abteilung ein neues Zuhause finden. Künftig mit 32 Betten, sechs Plätzen mehr als bislang. In unmittelbarer Nähe peilt man die Unterbringung des Reha-Dienstes des Krankenhauses an. Buchstäblich eine naheliegende Lösung.

Im zweiten Obergeschoss sollen derweil zehn Einzel- und fünf Doppelzimmer geschaffen werden – ergänzt um einen Aufenthaltsraum, ein Pflegebüro und ein Ergotherapieangebot. Im Erdgeschoss finden sich indes neun Konsultationsräume, im Untergeschoss neue Umkleideräume für das Personal. Unter dem Strich dürften ab Ende nächsten Jahres etwa 120 Mitarbeiter des Hospitals im neuen Gebäudetrakt ihrem Dienst nachgehen.

Ein „Meilenstein“ für das Eupener Krankenhaus, wie es bei der Grundsteinlegung mehrfach hieß. Aber auch einer, der seinen Preis hat. Mit 8,1 Millionen Euro schlagen die Projektkosten zu Buche, 80 Prozent dieser Summe wird von der Deutschsprachigen Gemeinschaft bezuschusst. Erstmals übernimmt die DG bei Krankenhausbauten einen Anteil in dieser Größenordnung, wie Minister Antoniadis bei der Feierstunde betonte. Aber wohl auch eine Notwendigkeit, wenn man auf lange Sicht ein verbessertes, zeitgemäßes Angebot in Eupen schaffen will.
Eine Einschätzung, die Eupens Bürgermeister Karl-Heinz Klinkenberg (PFF), seines Zeichens auch Präsident des Krankenhausverwaltungsrats, teilt. „Das hier ist kein x-beliebiges Vorhaben, sondern ein Projekt von herausragender gesellschaftlicher, sozialer und gesundheitlicher Bedeutung“, zeigte sich Klinkenberg überzeugt. Zum einen werde hiermit die Modernisierung des Krankenhausstandortes Eupen vorangetrieben, zum anderen würde das Personal künftig bessere Arbeitsbedingungen erhalten.

Zur Erinnerung: Mit mehr als 650 Mitarbeitern ist das Eupener St. Nikolaus-Hospital der zweitgrößte Arbeitgeber in Ostbelgien. „Deshalb“, folgerte der Verwaltungsratspräsident, „ist heute ein besonderer Tag für das Krankenhaus, aber ebenso auch ein guter Tag für Eupen und die gesamte Region“.
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Fotos: David Hagemann