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Eupener St. Nikolaus-Hospital plant Neubau und Renovierungsarbeiten

Seit 1998 wappnet sich das St. Nikolaus-Hospital mit umfassenden Aus- und Umbauarbeiten für die Herausforderungen der Zukunft. Auch zum 175-Bestehen wird in und rund um den modernen Krankenhauskomplex zwischen Hufengasse und Josephine-Koch-Park gebaggert, gehämmert und geschraubt. Neben Renovierungsarbeiten steht ein Neubau auf dem Programm. Die Verantwortlichen wollen das Jubiläum zudem als Chance nutzen, das Haus im besten Licht zu präsentieren.


Von Carsten Lübke


Patienten und Besucher des Eupener Krankenhauses mussten sich in den letzten 18 Jahren immer mal wieder neu orientieren, wenn sie die weitläufigen Räumlichkeiten des Klinikkomplexes zwischen Hufengasse und Josephine-Koch-Park betraten. Kompass oder Navigationssystem waren zwar nicht vonnöten, aber wer Schilder lesen konnte und keine Scheu hatte, nach dem Weg zu fragen, war klar im Vorteil. Mit der Inbetriebnahme des fünfstöckigen Zentralgebäudes, das sich zwischen dem alten Hauptgebäude und dem Elisabeth-Haus befindet, hat sich das „Gravitationszentrum“ des Spitals verschoben. Es dient seit vier Jahren als Orientierungshilfe für alle Gäste. Denn der 19 Millionen Euro teure Flügel beherbergt nicht nur alle wichtigen medizinisch-technischen Abteilungen (unter anderem Chirurgie und Radiologie), sondern fungiert auch als Haupteingang und erste Anlaufstelle des St. Nikolaus-Hospitals. Es hat sich einiges verändert, und das „zum Positiven“, wie Direktor Danny Havenith findet. Das Stichwort lautet: kurze Wege. „Durch das geräumige Foyer erreichen sowohl Patienten, Besucher als auch unsere Mitarbeiter über kurze Wege die verschiedenen Abteilungen unseres Hauses. „Verlaufen kann man sich so schnell nicht mehr“, unterstreicht Danny Havenith.

Eine Brücke soll den Neubau im Josephine-Koch-Park mit dem Zentralgebäude verbinden.Grafik: St. Nikolaus Hospital
 
So soll die neue Fassade des alten Hauptgebäudes an der Hufengasse in Zukunft aussehen.

 

In Sachen Veränderungen und Umbauarbeiten ist aber noch lange nicht Schluss. Pünktlich zum Jubiläum wagt das St. Nikolaus-Hospital einen weiteren logistischen Kraftakt: Bei laufendem Betrieb soll renoviert und neu gebaut werden. Aber nicht etwa irgendwas, und auch nicht irgendwo. „Zum einen werden wir im ‚Haupthaus‘, also dem Gebäude an der Hufengasse, vier Etagen komplett renovieren. Zum anderen wird das Elisabeth-Haus, das noch zwei sehr alte Ebenen mit Betten und Hospitalisationsdiensten in sich birgt, in Zukunft still gelegt und – wenn alles gut klappt – durch einen Neubau an der Stelle der alten Geriatrie im Josephine-Koch-Park ersetzt werden. Dort sollen in Zukunft die Geriatrie und Rehabilitation ein neues Zuhause finden“, erklärt Direktor Danny Havenith. Insgesamt „verschlingen“ diese Vorhaben rund 16 Millionen Euro. Geld, das das Eupener Krankenhaus nicht alleine aufbringen kann. Hier kommt die Deutschsprachige Gemeinschaft ins Spiel, die dem zweitgrößten Arbeitgeber der Region mit 13 Millionen Euro unter die Arme greift. Der Rest, also rund drei Millionen, wird aus Eigenmitteln finanziert. Die ersten Arbeiten an dem Neubau sollen noch in diesem Jahr beginnen und aller Voraussicht nach im Frühjahr 2019 beendet sein.

Vor allem die Konkurrenz größerer Krankenhäuser in der Euregio Maas-Rhein (Maastricht, Aachen, Lüttich) erfordert laut Direktor Havenith eine Anpassung der Infrastruktur sowie die ständige Modernisierung des Hauses. Es sei aber sehr schwer, Krankenhäuser auf dem Stand der Technik zu halten: „Es handelt sich schließlich um kein Einfamilienhaus. Nichts ist so kompliziert wie ein Hospital.“ Havenith weiter: „Wir sind ein dynamischer Betrieb, der sich im Rahmen der Gesetzgebung ständig anpassen muss, um konkurrenzfähig bleiben zu können. Hierzu gehören eben auch räumliche Veränderungen.“

Aber nicht nur räumlich soll sich was verändern. Auch im medizinischen Bereich hofft das Team um Chefarzt Dr. Didier Frippiat auf rasche Weiterentwicklungen. Neben einem Kernspintomograph sollen auch neue Fachärzte den Weg nach Eupen finden. Zudem sei es ein Anliegen, die Kooperationen mit dem CHC Lüttich und der Klinik St. Josef in St. Vith weiter auszubauen.

Während sich das Krankenhaus vor rund zwei Jahren noch in Finanznöten befand und seinerzeit tiefe strukturelle sowie personelle Einschnitte vorgenommen werden mussten, herrscht derzeit eine „positive Aufbruchstimmung“. „Es hat natürlich Defizite und Niederlagen gegeben, die man nicht so schnell wegsteckt – auch beim Personal. Ich bin aber sehr sehr froh, dass die Belegschaft mit Verständnis unserem Weg gefolgt ist. Jetzt werden wir alle gemeinsam die Zukunft anpacken“, betont Danny Havenith.

Das 175-jährige Bestehen des Eupener St. Nikolaus Hospitals wird gebührend gefeiert.


Zum Jubiläum des Eupener Krankenhauses, das vor 175 Jahren durch Ordensschwestern „das Licht der Welt erblickte“, wurde ein respektables Programm auf die Beine gestellt. Neben einigen internen Feierlichkeiten erhält auch die breite Öffentlichkeit unter anderem am 14. Oktober die Möglichkeit, die Eupener „Heilstätte“ zu besichtigen. Besonderer Ehrengast wird an diesem Tag der Lütticher Bischof Jean-Pierre Deville sein. Er wird verschiedene Arbeitsgruppen von Mitarbeitern des Hauses besuchen und um 15 Uhr an dem feierlichen Gottesdienst in der Krankenhauskapelle teilnehmen. Anschließend findet im Spital die Eröffnung der Ausstellung mit dem Titel „175 Jahre Krankenhaus“ sowie die Vorstellung eines Jubiläumsbuches, das Dr. Alfred Minke zusammengetragen hat, statt.

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