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LESERBRIEF im Grenz-Echo

Stellungnahme vom 04.06.2011

Notaufnahme am St. Nikolaus Hospital Eupen

Den Leserbrief von Herrn Klinkenberg vom Samstag, 28.05.2011, »Inanspruchnahme des Notdienstes in Eupen am Freitag, 20.05.2011«, hatten wir am 27.05.2011 vorab bereits erhalten. Am gleichen Tag hat die Direktion telefonisch versucht, Herrn Klinkenberg zu kontaktieren und auf Anrufbeantworter um einen Gesprächstermin gebeten, der erst diese Woche zustande kommen konnte. Der Transparenz halber erlauben wir uns, schriftlich zu den geäußerten Vorwürfen Stellung zu beziehen. Wir haben die Kritik ernst genommen und sofort den Ablauf dieses Nachmittags in der Notaufnahme überprüft. An dem besagten Tag haben sich zwischen 12 und 15 Uhr 14 Patien-ten (!) in der Notaufnahme vorgestellt, und einige Plätze waren noch von Patienten des Vormittags besetzt. Zwei Patienten waren in sehr schlechtem Zustand mit der Ambulanz in Begleitung des Notarztes eingeliefert worden und benötigten ebenfalls in der Notaufnahme dringende medizinische Versorgung. Die Patientin wurde innerhalb eines für Notaufnahmen angemessenen Zeitfensters von insgesamt 3 Ärzten gesehen, einer gesicherten Diagnose zugeführt und erhielt eine entsprechende Therapie. Jeder, der unsere Notaufnahme besucht hat, weiß um die räumliche Enge sowohl im Wartebereich als auch in den Behandlungsräumen, sodass es unmöglich ist, mehr als 8 Patienten gleichzeitig zu versorgen. Gerade darum freuen wir uns auf das Fortschreiten unseres Neubaus, wo wir die Patienten der Notaufnahme unter besseren Umständen aufnehmen und betreuen können. Es ist im Eupener Krankenhaus, so wie in allen belgischen Hospitälern, üblich, die Patienten nicht in der Reihenfolge ihres Erscheinens, sondern unter Berücksichtigung der Dringlichkeit zu behandeln. Somit kann es in der Tat zu Wartezeiten von mehreren Stunden kommen. Natürlich ist diese Wartezeit für den Patienten, der Schmerzen hat, sehr unangenehm, und wir tun unser Möglichstes, um alle Patienten schnellstmöglich zu behandeln. Um die wartenden Patienten schneller und besser betreuen zu können, wird die Rezeption der Notaufnahme in Kürze bis 21 Uhr besetzt sein, somit wird das Pflegepersonal entlastet und kann sich besser und schneller um die Patienten kümmern. Die Direktion des St. Nikolaus Hospitals ist stolz auf ihre Mitarbeiter und auf das, was sie 365 Tage im Jahr und 24 Stunden am Tag leisten, um die Patienten bestmöglich zu betreuen. Selbstverständlich sind wir jederzeit bereit, aus Kritiken unserer Patienten zu lernen. Es wäre jedoch schade, wenn durch öffentliche Stellungnahmen von Einzelnen dem Vertrauen der Bevölkerung in unser Krankenhaus geschadet würde. Frau Klinkenberg wünschen wir eine gute Genesung.
Für die Direktion des St. Nikolaus-Hospital Eupen Danny Havenith 

Leserbrief vom 28.05.2011

»Notleidender Notdienst« im Hospital Eupen

Letzten Freitag stürzte meine Frau bei strömenden Regen unglücklich mit dem Fahrrad. Zuvorkommende Passanten halfen sofort und brachten sie zur Sektion des Roten Kreuzes in Kelmis. Dort erhielt sie umgehend liebevoll Erste Hilfe. Fuß und Knie waren stark geschwollen, und meine Frau hatte starke Schmerzen. Also fuhr ich auf Anraten eines RK-Mitarbeiters unmittelbar zum Röntgen in die Notaufnahme des St. Nikolaus-Hospitals. Was uns dort erwartete, übertraf bei weitem alles, was wir bisher an Negativem über den Notdienst gehört hatten. Zuerst bat man darum, uns zehn Minuten zu gedulden, da viel zu tun sei und alle Betten belegt seien. Hierfür hatten wir durchaus Verständnis. Als ich nach 40 Minuten um eine Liege und eine Decke bat (meine Frau war durchnässt, hatte höllische Schmerzen und fror), entgegnete man mir in forschem Ton, dass genau dies das Problem darstelle, keine Liege frei sei und man im ürigen keine Decke habe. Stattdessen reichte man mir ein 0,5 qm hauchdünnes Bettlaken mit der Anmerkung, dass dies besser als nichts sei. Als wir dann endlich  eingelassen wurden, mussten wir bis zum Röntgen eine weitere Wartezeit von 45 Minuten in Kauf nehmen. Nach weiterem Zuwarten von ca. einer Stunde teilte uns die diensthabende Ärztin mit, dass der Fußknöchel gebrochen sei, voraussichtlich eine OP nötig wäre, ein Chirurg zu Rate gezogen werden müsste und es folglich noch dauern würde. Nach einer weiteren Stunde ohne jegliche Ansprache kam eine Pflegerin und teilte uns mit, es sei wohl doch nicht so schlimm, man würde jetzt einen Gipsverband anlegen, anschließend sollten wir nach Hause (in welchem Zustand kann man nur erahnen. Ersatzkleidung hatten wir keine. Die Hose, die meine Frau trug, konnte wegen des Gipsverbandes nicht mehr angezogen werden…) und in 6 Tagen zum Röntgen und zum Gespräch mit dem Chirurgen wiederkommen. Ich war immer der Meinung, dass »Notdienst« von der Begrifflichkeit etwas mit Dienst an notleidenden Menschen zu tun hat. Die Behandlung, die wir jedoch während dieser 4,5 Stunden erfahren mussten, hat mich eines Besseren belehrt. Natürlich kann man nicht erwarten, im Notdienst ohne Wartezeit behandelt zu werden. Sicher wäre es auch nicht richtig, die alleinige Schuld für diese Umstände beim Pflegepersonal zu suchen. Allerdings kann man als Patient einen menschenwürdigen Umgang erwarten und verlangen. Davon waren wir in der Notaufnahme im Eupener Krankenhaus weit entfernt. Bleibt zu hoffen, dass die Verantwortlichen die dringend erforderlichen Maßnahmen zu Veränderung dieser katastrophalen Situation alsbald ergreifen werden. Wenn nicht, dann arme künftige Notpatienten.
Roger Klinkenberg, Kelmis