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Neue Kinderstation wichtiges Etappenziel fürs Krankenhaus

Die Mitarbeiter dürfen sich über deutlich verbesserte Arbeitsbedingungen freuen. Fotos: David Hagemann
 
Zur Ausstattung der neuen Kinderstation gehört auch ein freundlich eingerichtetes Spielzimmer.

Artikel aus dem Grenz-Echo vom 29.02.2012

Von Jürgen Heck

Eupen

Nach Jahren des Warten und der wachsenden Skepsis können die Patienten des Eupener St.Nikolaus-Hospitals jetzt das erste »konkrete« Ergebnis des Mammutprojekts Krankenhausumbau Augenschein nehmen: Die neue, 13 Zimmer umfassende Kinderstation hat kürzlich ihren Betrieb aufgenommen.

Gestern Vormittag wurde der Trakt im Zentralgebäude in Anwesenheit von Gesundheitsminister Harald Mollers (ProDG) von den Instanzen des Krankenhauses offiziell seiner Bestimmung übergeben.
 

13 Betten
 

In seiner Funktion als Verwaltungsratspräsident betonte Eupens Bürgermeister Elmar Keutgen (CSP), dass die Kinderstation nunmehr ein zeitgemäßes Gesicht erhalten habe und jenen Krankheitsbildern Rechnung trage, mit denen das Eupener Krankenhaus konfrontiert werde.

»Wir sind stolz auf den heutigen Tag und freuen uns, wieder einen Schritt in unserem Leitbild - der Patientennähe - nach vorne gegangen zu sein«, schloss Keutgen.

Nach einem historischen Exkurs, in dessen Rahmen er den Rückgang der Kindersterblichkeit in den letzten 110 Jahren von 15 Prozent auf 4,4 Promille in Erinnerung rief, brachte Gemeinschaftsminister Mollers seine Zufriedenheit über die Fertigstellung der Kinderstation zum Ausdruck.
 

Skepsis besiegen
 

»Verständlicherweise verfolgt die Öffentlichkeit die Entwicklung und das Voranschreiten der Baumaßnahmen am Eupener St.Nikolaus-Hospital mit großem Interesse - oft auch mit Sorge und Skepsis. Es wird vermutlich noch Jahre dauern. bis alle diese Sorgen und Ressentiments widerlegt sind. Dass die Verwirklichung dennoch voranschreitet, erleben wir heute mit der Einweihung der Pädiatrie, die das Zentralgebäude nun endlich mit Leben füllen wird«, führte Mollers aus.

Er dankte dem Personal für seinen großen Einsatz in den schwierigen Zeiten der Umbauphase und lobte die Anstrengungen der Krankenhausdirektion, das komplexe Bauvorhaben weiter voranzutreiben.
 

IN ZAHLEN


29 Millionen Euro für Zentralgebäude
Von Jürgen Heck

Eupen

Nach Informationen von Verwaltungsratspräsident Elmar Keutgen werden insgesamt 29 Millionen Euro in das Zentralgebäude des Eupener St.Nikolaus-Hospitals investiert.

Für den Hospitalisationsbereich sind dies 24,3 Millionen Euro, von denen die Deutschsprachige Gemeinschaft 7,1 Millionen trägt. Der Föderalstaat übernimmt die »restlichen 17,2 Millionen.

Für den medizinisch-technischen Bereich muss das Krankenhaus selbst 4,7 Millionen aufbringen. »Dieser letzte Teil wurde u.a. möglich, durch die finanzielle Beteiligung der Ärzteschaft und der Trägergemeinden in Höhe von insgesamt 3 600000 Euro«, so Keutgen.
 

NACHGEFRAGT: Krankenhausdirektor Danny Havenith

 

Bevölkerung kann sich jetzt ein Bild machen


Von Jürgen Heck

Eupen

Danny Havenith, Direktor des Eupener St.Nikolaus-Hospital, strahlte am gestrigen Dienstag über das ganze Gesicht. Mit der Eröffnung der Kinderstation erreichte der Umbau des Eupener Krankenhauses ein wichtiges Etappenziel.

Wie wichtig ist dieser Tag für das St. Nikolaus-Hospital?

Wie es Verwaltungsratspräsident Dr. Elmar Keutgen formuliert hat, kann man mit Fug und Recht behaupten, dass es sich um einen Meilenstein handelt. Die Bevölkerung Eupens und des Umlandes hat das Zentralgebäude seit vielen Jahren wachsen sehen und einige technische Dienste sind bereits darin untergebracht. Aber für die Patienten ist es natürlich wichtig festzustellen, das sind die ersten Patientenzimmer. Das bedeutet, hier gibt es Publikumsverkehr. Es ist die erste Station im neuen Zentralgebäude, wo sich die Bevölkerung auch von innen ein Bild von der neuen Infrastruktur machen kann.

Welches ist der nächste Hospitalisationsdienst, der seiner Bestimmung übergeben werden wird?

Eine Etage über der Kinderstation befindet sich ein Hospitalisationsdienst, der mit 32 Zimmern ausgestattet ist. Dort wird zukünftig die Orthopädie angesiedelt sein. Und ich denke, dass sie in den nächsten Monaten dorthin umziehen wird.

In näherer Zukunft ist aber doch auch geplant, dass der jetzt noch auf der allseits bekannten Anhöhe gelegene Eingang des Eupener Krankenhauses verlegt werden soll?

Das ist richtig. Seit dem Bau des großen Hauptgebäudes 1958 durch die Franziskanerinnen von der Heiligen Familie ist den Eupenern diese kleine Anhöhe in der Hufengasse bekannt. Diese Eingangtüre, die man wie selbstverständlich durchschritt, wird im Sommer verschwinden. Der neue Eingangsbereich zwischen den beiden Häusern, also zwischen Hauptgebäude und Elisabethhaus, wird dann in Betrieb genommen, mit dem Empfangsbereich und den Büros des Sozialdienstes. Ich denke, das wird für die Menschen im Umland doch eine große Umstellung, denn die automatisierten Wege, die man kannte, werden sich deutlich ändern.

Gemeinschaftsminister Harald Mollers hat Sie eben in den höchsten Tönen gelobt. Wie werten Sie diese Aussagen?

Lob tut natürlich immer gut. Ich bin froh darüber, dass Minister Mollers sein Lob begründet hat. Er hat ja gesagt, dass die Aufgabe eine Schnittmenge zwischen ärztlichen Anforderungen, pflegerischen Anforderungen, Anforderungen der Patienten, des Geldes, der Verwaltung liegt und in diesem Spannungsfeld befinde ich mich. Natürlich versucht jeder, mit dem Direktor zu sprechen und seine Wünsche als »conditione sine qua non« darzustellen. Und da keine faulen Kompromisse zu schließen, sondern einen Konsens zu finden, mit der Politik, mit den verschiedenen Verantwortungsträgern, das ist die große Herausforderung für die Verantwortlichen eines Krankenhauses. Und auf der anderen Seite hat er auch sehr richtig gesagt, dass ich das im Team mit dem Chefarzt, der Pflegedienstleiterin und der Verwaltung mache. Ich denke, dass wir ein gutes Zusammenspiel haben mit dem Ergebnis, das Sie heute sehen.

Stimmt denn der Eindruck, dass sich das Verhältnis zwischen der Deutschsprachigen Gemeinschaft und der Eupener Krankenhausdirektion verbessert oder entkrampft hat?

Da kann ich nichts zu sagen, da müssen Sie meine Vorgesetzten fragen, die können beurteilen, wie es vorher war. (jph)