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Neun Fachärzte für Kelmis

Engagieren sich in der Polyklinik in Kelmis: Dr. Tom Van Leemput, Dr. Etienne Passelecq, Dr. Eva Latus, Dr. Frank Jacob, Dr. Anne-Catherine Lespagnard, Dr. Jasper van der Wijk und Dr. Johan Lambertz. Auf dem Foto fehlen Dr. Maud Collin und Dr. Geoffrey Lamberty. | Foto: David Hagemann


















Das Eupener St.Nikolaus-Hospital hat eine turbulente Zeit hinter sich. Personelle Wechsel auf den Schlüsselpositionen in der Leitung haben jedoch einem Pilotprojekt eines motivierten Ärzteteams nicht geschadet: Am Montag eröffnet in Kelmis die erste Polyklinik des Krankenhauses. Für Projektleiter Dr. Johan Lambertz ein Vorzeigebeispiel für Patientennähe.


Von Cynthia Lemaire
Am Montagmorgen steht die erste Sprechstunde in der Polyklinik des St.Nikolaus-Hospitals Eupen in Kelmis an. Dann wird der Urologe Dr. Johan Lambertz den allerersten Patienten in den neuen Räumlichkeiten am Kirchplatz (Residenz Unique) empfangen. Anderthalb Jahre hat die Planung gedauert, jetzt ist das Team der Polyklinik startklar. Den Patienten stehen dort ab Montag die Ärzte Dr. Maud Collin und Dr. Geoffrey Lamberty (beide Chirurgie), Dr. Anne-Catherine Lespagnard und Dr. Etienne Passelecq (beide Vaskularchirurgie), Dr. Tom Van Leemput und Dr. Jasper van der Wijk (Orthopädie), Johan Lambertz und Dr. Frank Jacob (beide Urologie) und Dr. Eva Latus (Kinderärztin, ab dem 1. April) zur Verfügung. Sie bieten an verschiedenen Wochentagen Sprechstunden an. Auf der Wunschliste der Initiatoren stehen noch die Gynäkologie, die Dermatologie und die Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde.

Ein weiterer Ausbau auf andere Fachbereiche ist durchaus möglich. Der Platz dafür ist jedenfalls da. Drei Ärzte gleichzeitig können in der Polyklinik arbeiten, die Patienten aus dem Kelmiser und Bleyberger Raum anspricht. Neben der klassischen Untersuchung sind bereits jetzt u. a. Ultraschall, Abstriche und Blasenspiegelung möglich. Zunächst war die Schaffung einer Polyklinik in Kelmis gar nicht geplant. Der Kelmiser Allgemeinmediziner Dr. Erik Janssen, Mitbesitzer der Räumlichkeiten, hatte Kontakt zu verschiedenen Ärzten aufgenommen. Ziel war es, diese im Time-sharing-Prinzip nach Kelmis zu holen. „Wir haben dann festgestellt, dass wir für die Realisierung einen größeren Player brauchen. Ich habe die Idee den Verantwortlichen im Krankenhaus vorgestellt und bin auf offene Ohren gestoßen“, erklärt Dr. Johan Lambertz. „So bin ich in die Rolle des Projektleiters hineingerutscht. Es macht mir und meinem Team Spaß, hier etwas auf die Beine zu stellen, das dem Bürger nutzt und meine Kollegen anspricht“, sagt der 37-Jährige. Ein besseres Beispiel für Patientennähe eines Krankenhauses gebe es wohl kaum. Rückschläge beispielsweise durch die Chefarztwechsel in Eupen habe das Projekt nicht erlitten. Zweifelsohne ist eine Polyklinik ein interessantes Angebot, nicht zuletzt für junge Ärzte, die gerade in den Beruf einsteigen und eine Praxiseinrichtung nicht aus dem Hut zaubern können. „Wenn man sich als Arzt niederlassen möchte, versteht man etwas von seinem Fachbereich, aber nichts von den ganzen ökonomischen Aspekten wie Personalkosten, Soziallasten, etc.“, so Lambertz. Die Struktur, die das Krankenhaus in Kelmis zur Verfügung stelle, sei einmalig und ein sehr gutes Sprungbrett.

Das Eupener Hospital ist der Träger der Polyklinik und bietet diese den Fachärzten an.

„Praktisch ist auch, dass die Abrechnungen zentralisiert über das Krankenhaus laufen. Der Patient bezahlt genau dasselbe wie in Eupen, spart sich aber die Fahrt. Alle Patientendaten aus Eupen sind in Kelmis abrufbar – und umgekehrt“, erklärt der Projektleiter. Ist ein größerer Eingriff vonnöten, wird dieser natürlich in einem Krankenhaus durchgeführt.

Nicht zuletzt nach dem Wegfall des IZOM-Abkommens ist die Polyklinik für die Kelmiser Bevölkerung ein Plus. Der Eupener Urologe, der an der Katholischen Universität von Löwen studiert hat, sieht in seiner Praxis in Eupen fast täglich Patienten, die bisher in Aachen zum Arzt gingen.

„Als Gesundheitsversorger trägt man eine gewisse Verantwortung für die Bevölkerung. Nach dieser großen Veränderung kann das Projekt in Kelmis nur willkommen geheißen werden“, sagt Lambertz. Er betont, dass die politische Entwicklung bei der Planung keine Rolle gespielt habe. „Als wir begonnen haben zu planen, war die IZOM-Entscheidung noch nicht gefallen“, betont er. Und er erinnert daran, dass ein Großteil des Angebots der Patientenversorgung auch in Belgien „mit der gleichen Expertise gemeistert wird“.

Patienten werden

gebeten, zur Terminabsprache die Eupener Sekretariate der Ärzte zu kontaktieren.

Polyklinik Kelmis

Kirchplatz 27/29

Tel: 087/599488
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Die „guten Seelen“ am Empfang: Myriam Sproten und Martina Völl.

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Projektleiter Dr. Johan Lambertz wird am Montag seine ersten Patienten in Kelmis empfangen.