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Ostbelgien ist günstiges Klinik-Pflaster

Von Boris Cremer

Krankenhaus St. Vith
Wer ein Zweibett- oder Mehrbettzimmer in den Krankenhäusern von Eupen und St.Vith (Foto) belegt, zahlt im Vergleich zum Landesdurchschnitt weniger als die Hälfte.

Ein Aufenthalt im Krankenhaus ist, von einer Geburt mal abgesehen, kein freudiges Ereignis. Patienten, die in den Kliniken von Eupen und St.Vith behandelt werden, können sich zumindest damit trösten, dass die Rechnung günstiger ausfällt als in anderen Krankenhäusern des Landes.

Diese Schlussfolgerung lässt eine Vergleichsstudie der Christlichen Krankenkasse zu (s. Grenz-Echo von gestern). Basierend auf den Angaben ihrer über vier Millionen Mitglieder hat die Krankenkasse die Aufenthaltskosten der Krankenhäuser unter die Lupe genommen. Ergebnis: Die Tarife divergieren, und dies zum Teil deutlich. Mit Blick auf die Kosten, die das St. Nikolaus Hospital und die Klinik St. Josef in Rechnung stellen, lautet das Fazit: Das Gefälle ist ganz im Sinne der Patienten. Sie zahlen in den »eigenen« Krankenhäusern von Eupen und St.Vith im Schnitt für einen klassischen Aufenthalt im Mehrbettzimmer 129 Euro (Eupen) bzw. 110 Euro (St.Vith), wohingegen der Landesdurchschnitt bei 258 Euro liegt. Noch günstiger als in Eupen und St.Vith fällt die Rechnung in der Vervierser Klinik Peltzer-La Tourelle aus (83 Euro).

Bei einem Aufenthalt im Einzelzimmer muss der Patient deutlich tiefer in die Tasche greifen. Denn in diesem Fall sind sowohl Zimmerzuschläge als auch übertarifliche Honorarforderungen erlaubt, und diese sind nach Meinung der Christlichen Krankenkasse nicht nur sehr hoch, sondern steigen auch noch von Jahr zu Jahr. Die durchschnittliche Rechnung für einen klassischen Einzelzimmer-Aufenthalt in einem der zehn am meisten von Mitgliedern der CKK Eupen-Verviers besuchten Krankenhäuser liegt zwischen 583 Euro (Clinique André Renard) und 2364 Euro (Universitätskrankenhaus Saint Luc). Der Landesdurchschnitt beträgt 1211 Euro. Das zeigt, wie stark bei den Einzelzimmern die Preise schwanken. Anders bzw. im Vergleich zum Einzelzimmer günstiger fallen seit einigen Jahren die Aufenthaltskosten im Mehrbett- oder Zweibettzimmer aus. Das liegt daran, dass in diesem Segment die Zimmerzuschläge und übertariflichen Honorare der Ärzte in den meisten Krankenhäusern eingeschränkt wurden. Einige Kliniken haben sich sogar verpflichtet, gar keine übertariflichen Honorarforderungen mehr in Rechnung zu stellen (siehe Spalte »Vereinbarung« in der unten stehenden Tabelle). Seit dem 1. Januar 2010 sind die Zimmerzuschläge bei Mehrbett- und Zweibettzimmern völlig untersagt.

Die Christliche Krankenkasse hat bei ihrer Erhebung bewusst die Aufenthaltskosten in der chirurgischen Abteilung gesondert aufgelistet, weil die Summen hier zum Teil deutlich höher liegen. Während die Kosten bei den Mehrbett- und Zweibettzimmern noch im Rahmen bleiben, können sie bei Belegung eines Einzelzimmers auf mehrere tausend Euro steigen (3002,05 Euro im Universitätskrankenhaus Erasmus).

In der chirurgischen Abteilung beträgt der Landesdurchschnitt eines klassischen Krankenhausaufenthalts 393 Euro im Zwei- oder Mehrbettzimmern bzw. bei 1547 Euro im Einzelzimmer. In dieser Kategorie schneidet die St.Vither Klinik St. Josef mit ermittelten 1088 Euro besonders gut ab, aber auch das Eupener St. Nikolaus-Hospital bleibt mit 1347 Euro unter dem landesweiten Mittelwert.

Quelle: © www.GRENZECHO.net