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Radeln für den guten Zweck

Vom Krankenhaus auf den Drahtesel

Abstrampeln für den guten Zweck: Am Sonntag wird beim ersten Eupener „Big 4 Bicycle Day“ ordentlich in die Pedale getreten. Bei diesem Sportevent gehen die Radler in Vierergruppen an den Start und bringen dabei eine gewisse Spendensumme mit. Mit dabei ist auch das Team „SNH Innere“ des Eupener St. Nikolaus-Hospitals, das die 111 Kilometer lange Strecke absolvieren muss. „Eine anspruchsvolle Aufgabe“, wie Teammitglied Alexander Bongartz findet.

Von Carsten Lübke 
 

Vier Männer, vier Talsperren und vier Fahrräder: Die Krankenpfleger Jan Croe (36), Luc Schils (49), Alexander Bongartz (29) und Medizinstudent Corneel Verburgh (24) vom Eupener St. Nikolaus-Hospital absolvieren am kommenden Sonntag die Hauptrunde des „Big 4 Bicycle Day“ – so der neumodische Name der sportlichen Veranstaltung. Mit den „Big 4“ sind die vier großen Talsperren der Region gemeint: Wesertalsperre, Bütgenbacher Stausee, Robertville und Gileppe-Talsperre. Diese vier Orte steuert das Quartett auf der 111 Kilometer langen Tour an. Die Radstrecke verläuft weitestgehend auf autofreien Wegen durch den Wald.
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Die vier Jungs vom Team „SNH Innere“ verzichten auf technische Hilfsmittel und setzen voll und ganz auf die reine Muskelkraft ihrer Beine.

„Das ist schon eine anspruchsvolle Aufgabe. Ich denke, ohne etwas Sportlergeist und Übung ist die Strecke schwer zu schaffen. Nichts für Sonntagsfahrer auf zwei Rädern also“, meint Pfleger Alexander Bongartz aus Eupen. Schiebt aber gleich lächelnd hinterher: „Elektroräder sind aber auch erlaubt.“ Das Team „SNH Innere“ verzichtet aber auf technische Hilfsmittel und setzt voll und ganz auf reine Muskelkraft. „Ob diese ausreicht, bleibt aber abzuwarten“, witzelt Bongartz. Er und sein Kollege Jan Croé sind die Rundfahrt bereits einmal abgefahren, um sich auf die „anspruchsvolle Aufgabe“ vorzubereiten. „Wir wissen, wie und wo wir unsere Kraft einteilen müssen“, sagt der Eupener Croe. Respekt vor der Strecke hat das Team allemal. „Alex und ich sind keine Ausdauersportler, sondern reine Freizeitradler. Luc und Corneel sind eigentlich Läufer. Das wird auf jeden Fall ein Kraftakt, aber ich denke, dass wir uns gegenseitig pushen und das Ziel in knapp acht Stunden erreichen werden“, äußert sich Croé. Ein spezielles Training haben die drei Krankenpfleger und der Medizinstudent nicht auf sich genommen, um sich auf das sportliche Event vorzubereiten. „Natürlich sind wir alle Fahrrad gefahren, aber durch unsere Schichtdienste ist das nicht immer ganz einfach zu koordinieren. Ich glaube aber, wir sind alle fit genug und packen das“, so Croé. Für diejenigen, denen 111 Kilometer zu viel sind, werden am Sonntag auch Alternativrouten angeboten (siehe unten).

Der „Big 4 Bicycle Day“ findet in diesem Jahr zum ersten Mal statt. Das Prinzip des neuen Projektes ist dem des Oxfam Trailwalker nachempfunden, bei dem einige der Mitglieder der VoG Werkzeug ohne Grenzen auch lange im Organisationsteam tätig waren – und zum Teil noch sind. Ziel des Projektes ist es, Gelder einzufahren, um Menschen in Entwicklungsländern unter die Arme zu greifen. Die VoG verschickt bereits seit 2005 Werkzeuge nach Afrika und hat mitgeholfen, dort vier Berufsschulen aufzubauen. Zur Vereinfachung der Arbeit haben die Organisatoren ihre Strecken zum Teil an das bestehende Knotenpunktsystem VeloTour angelehnt. So brauchen die Strecken nicht speziell ausgeschildert zu werden. Die vier großen Talsperren der Gegend werden angesteuert: Gileppe, Robertville, Bütgenbach und Eupen. Auch Checkpoints, an denen Zwischenstopps gemacht werden können, um zu trinken, zu essen, moralische Unterstützung zu erfahren oder im Notfall die Räder zu flicken, sind eingeplant.

Am Sonntag tauscht das Quartett seine weiße Arbeitskleidung gegen die privaten Sportklamotten und schwingt sich auf seine Drahtesel. Motivationsmangel herrscht keineswegs. „Unsere ganze Station fiebert mit und unterstützt die Vier bei ihrem Vorhaben. Wir werden auch aktiv an der Strecke unsere Jungs betreuen und nach vorne rufen. Uns liegt hier auf der Station sehr viel an Teamwork, das schweißt einfach die Truppe zusammen und sorgt für ein tolles Arbeitsklima“, bemerkt Alexandra Aachen, pflegerische Dienstleiterin der Station Innere 2. Aber auch der gute Zweck hat das Team ermuntert, am ersten Eupener „Bicycle Day“ teilzunehmen. Die erforderliche Spendensumme sei, verglichen mit der des Oxam Trailwalkers, nach Meinung der Mannschaft moderat. „Alles in allem ein gut durchdachtes Projekt, auf das wir uns sehr freuen“, meint Bongartz.
 Muskelkater am Montag ist vorprogrammiert, aber kein Grund für die Männer, nicht zur Arbeit zukommen. „Wir haben alle nicht freigenommen – und das werden wir auch nicht. Das bisschen Zwicken und Zwacken wird uns schon nicht umbringen“, scherzt Croé.

Carsten Lübke
Redaktion "Eupener Land"