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Neujahrsempfang


Von Julie hardt

Eupen

Weder mit Lob, noch mit Kritik gespart

Der Neujahrsempfang des St. Nikolaus-Hospitals fand am vergangenen Freitagabend zum ersten Mal im neuen Foyer des Krankenhauses statt, das mit rund 400 Gästen sehr gut gefüllt war.
 

Der Empfang, gleichzeitig auch Personalfest mit betont geselligem Charakter, gab Gelegenheit, das vergangene Jahr Revue passieren zu lassen und einen Ausblick auf die Zukunft zu werfen. Dabei wurde in den Ansprachen nicht mit Lob und Kritik gespart. Als Präsident des Verwaltungsrates hieß der Eupener Bürgermeister Karl-Heinz Klinkenberg nicht nur alle Krankenhausmitarbeiter willkommen, sondern auch auswärtige Gäste, die ihre Verbundenheit mit dem Haus zeigten. Er würdigte die Vernetzung mit den Vereinen und sozialen Einrichtungen, mit denen das Krankenhaus partnerschaftlich zusammenarbeitet. Die Ansprache des Bürgermeisters stand einerseits im Zeichen der fertiggestellten und laufenden Aus- und Umbauarbeiten: „Die infrastrukturellen Anpassungen der letzten Jahre können nur den Rahmen für zeitgemäße und qualitätsvolle Medizin bieten.“ Er rief des Weiteren die Einweihung des neuen Zentralgebäudes mit Foyer, Reha-Station und Pädiatrie im Sommer 2012 in Erinnerung. Nicht nur die Patienten mussten sich an neue Wege gewöhnen, sondern auch das Krankenhauspersonal. 2013 ist erneut Geduld gefordert: Die Bauarbeiten am Zentralgebäude sollen mit den Umzügen von Radiologie, Gastro-Enterelogie, Sterilisation und OP-, bzw. Intensivstation abgeschlossen werden. Zeitgleich werde mit der Renovierung der noch aus dem Jahre 1958 stammenden Mehrbettzimmer begonnen. Aus ihnen werden moderne Ein- und Zweibettzimmer. Klinkenberg unterstrich die Herausforderungen an ein kleines Basiskrankenhaus wie Eupen als erste Anlaufstelle für die Grundversorgung im Norden der DG, wie beispielsweise 1312 Einsätze, über 14.000 Behandlungen in der Notaufnahme sowie die Rekrutierung von Fachärzten und der Generationenwechsel.

„Die hohen Investierungen in Infrastruktur, Qualität der Leistungen und die vom Gesetzgeber geforderten Minimumfallzahlen, die Krankenhäuser für bestimmte Pathologien vorweisen müssen, machen es kleinen Häusern unmöglich, alleine zu arbeiten.“
 

Eine weitere Aufgabe, die auf das Eupener Krankenhaus zukommt, ist der Aufbau eines vom Gesetzgeber eingerichteten Versorgungsgebietes, in dem alle Krankenhäuser zukünftig bestimmte Leistungen gemeinsam anbieten sollen - ungeachtet ihrer juristischen Unabhängigkeit: „Die hohen Investierungen in Infrastruktur, Qualität der Leistungen und die vom Gesetzgeber geforderten Minimumfallzahlen, die Krankenhäuser für bestimmte Pathologien vorweisen müssen, machen es kleinen Häusern unmöglich, alleine zu arbeiten. Natürlich darf das nicht dazu führen, dass einzelne Krankenhäuser zu Polykliniken verkommen. Die Grundversorgung einerseits und die Zusammenarbeit mit spezialisierten großen Krankenhäusern andererseits bringen uns in eine finanzielle Schieflage. Die schlecht vergüteten leichten Pathologien reichen nicht mehr aus, um in unserem Krankenhaus die Grundversorgung zu finanzieren. Die ständigen Investitionen bringen die Krankenhäuser in eine finanzielle Notsituation“, so Klinkenberg, der den über 560 Mitarbeitern stabile Arbeitsplätze bieten möchte. Er begrüßte diesbezüglich das Engagement von Gesundheitsminister Harald Mollers, der eine Analyse der Krankenhausaktivität vornehmen lasse. Der Minister sah dann in seiner Ansprache auch das Krankenhaus auf einem guten Weg und dankte allen für ihre Bemühungen während der Umbauarbeiten, vor allem Direktor Danny Havenith. Er nannte die Einweihung des neuen Foyers „symbolisch“, sei es doch „Ausgangspunkt und Ziel für alle Wege“. Er thematisierte auch die Auswirkungen der Kommunalwahlen auf den Verwaltungsrat: „Verantwortung für ein Krankenhaus übernehmen, ist eine hoch komplexe Angelegenheit. Auch ist es mir ein Herzensanliegen, den scheidenden Mitgliedern für ihr Engagement zu danken.“ Er wünschte dem neuen Verwaltungsrat gleichzeitig eine „glückliche Hand bei seiner schwierigen Aufgabe.“ Auch räumte er ein, dass Krankenhauspolitik mitunter keine leichte Angelegenheit ist: „Immer wieder fällt mir auf, das die Bürger der DG Schwierigkeiten damit haben, die komplizierte Aufteilung der Zuständigkeiten innerhalb des Föderalstaats richtig einzuschätzen. Die Zuständigkeiten der DG sind in Wahrheit ziemlich begrenzt. Die DG ist im Prinzip nur für zwei Dinge zuständig: Für die Co-Finanzierung der Infrastruktur und für die Einhaltung der föderalen Normen, damit ein Krankenhaus seine Anerkennung behält. Im Bereich Infrastruktur kommen wir unseren Verpflichtungen nach: In Eupen sind Investitionen von mehr als 20 Millionen Euro vorgesehen, davon trägt die DG 4,5 Millionen. Für die Finanzierung des Innenlebens ist allein der Föderalstaat zuständig, die Handlungsmöglichkeiten für uns also begrenzt. Wir machen uns mit der Krankenhausverwaltung bei der Föderalregierung stark, leider nur mit mäßigem Erfolg: Die gesicherte Basisfinanzierung für kleinere Häuser wird nach wie vor nicht gewährleistet. Wir haben keine andere Wahl, als unsere eher kleinen Standorte in Eupen und St.Vith aufrechtzuerhalten, obwohl die Entwicklung der Bilanzzahlen besorgniserregend ist.“ Neben diesen Entwicklungen gab es allerdings auch viel Positives festzustellen: der unermüdliche Einsatz des Personals zum Beispiel. Im Anschluss an die Reden fanden die Ehrungen verdienstvoller Mitarbeiter statt.