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Neues Jahr, neue Räume

Im Materialraum sind alle Geräte und Utensilien übersichtlich untergebracht

Grenzecho-Bericht vom 03.01.2014
Von Cynthia Lemaire
Eupen

In der Notaufnahme des Eupener St. Nikolaus-Hospitals herrschte gestern geschäftiges Treiben - ein Zustand, der dort häufig an der Tagesordnung ist. Doch diesmal wurde sogar „doppelt“ so viel gearbeitet: Der Umzug in die neuen Räumlichkeiten stand an.

So gut wie alle Mitarbeiter der Notaufnahme waren am Donnerstag seit dem frühen Morgen im Einsatz: Während im alten Domizil noch Patienten behandelt wurden, stand in den neuen Räumen im Zentralgebäude (siehe Plan) das Einräumen von Material und Einrichten der Behandlungszimmer und Büros auf dem Programm. „Die Kollegen haben lange auf ihre neuen Räume gewartet. Jetzt sind endlich ein adäquates Arbeiten und eine patientenwürdige Behandlung gewährleistet“, freut sich Chefarzt Dr. Guido Klinkenberg und fügt hinzu: „Diese Abteilung hat von allen wahrscheinlich den größten Vorher-Nachher-Unterschied.“

Der Platzmangel war das größte Problem der Notaufnahme. „Diese Abteilung musste im Laufe der Zeit neuen Ansprüchen, die zum Teil der Gesetzgeber vorschrieb, gerecht werden. Sie ist stetig gewachsen, aber eben nie vergrößert worden“, resümiert Krankenhausdirektor Danny Havenith den historischen Werdegang des ehemaligen „Verbandszimmers“, in dem Schwester Fabiana das Sagen hatte.

„Die Notaufnahme hat von allen Abteilungen den größten Unterschied Vorher-Nachher.“

Jetzt besteht die Notaufnahme aus einem breiten Flur, von dem die verschiedenen Zimmer, die zum Teil „spezialisiert“ sind (Räume für Kinder oder für Patienten mit einer psychologischen Pathologie), abgehen. Neben den Behandlungszimmern gibt es einen Materialraum, eine zentrale „Station“ für die Pfleger und ein Zimmer, in dem bis zu vier Patienten eine Nacht zur Beobachtung verbringen können. Ein Aufzug gewährleistet die Verbindung zu den Operationssälen und den anderen Krankenhausstationen.

Die Zufahrt mit dem Auto erfolgt über den Personalparkplatz.

Jetzt gelte es, die Automatismen der Bevölkerung zu verändern, damit diese nicht reflexartig den alten Standort aufsuchen. „Die Notaufnahme ist naturgemäß einer der Dienste, der die Bürger am ersten betrifft, sozusagen die Anlaufstelle. Durch gezielte Information müssen wir jetzt den neuen Weg in den Köpfen der Menschen verankern“, erklärt Danny Havenith. Aus diesem Grund ist unter anderem der Empfang im Foyer, an dem ehrenamtliche Mitarbeiter des Josephine-Koch-Services den Weg weisen, in der ersten Umstellungsphase doppelt besetzt.

Vom Foyer im Haupteingang gelangt man links über eine Abwärtstreppe oder einen Fahrstuhl zur Notaufnahme. Wer die Notaufnahme anfahren möchte, erreicht den Eingang über den Personalparkplatz (Einfahrt am Anfang der Hufengasse). Bei geschlossener Schranke muss die Schelle betätigt werden (nachts ist die Schranke geöffnet). Der Weg zum Eingang ist ausgeschildert. „Nach der Schließung des Haupteingangs um 22 Uhr ist die Notaufnahme nach wie vor der Nachteingang des Krankenhauses“, präzisiert Havenith. Die Rampe links vom ehemaligen Haupteingang, die als nächtlicher Zugang fungierte und über die Patienten, die per Ambulanz ankamen, transportiert wurden, wird verschwinden. „Der neue Eingang hat vor allem den Vorteil, dass er eine erhöhte Diskretion mit sich bringt“, spielt Havenith auf die Tatsache an, dass bis dato die Anwohner der halben Hufengasse und alle Passanten sehen konnten, wenn eine Person mit dem Krankenwagen zur Notaufnahme gebracht wurde.

Ab sofort werden die Patienten bis in die neue Garage der Ambulanzen gefahren, von wo aus der Zutritt zum Gebäude mühelos erfolgt - ein Standard, der auch in anderen Kliniken gang und gäbe ist.

Genau wie die Kollegen im Inland und im Grenzgebiet kämpft die Eupener Notaufnahme mit einem erhöhten Zulauf. „Seit fünf Jahren suchen jedes Jahr 1.000 Patienten zusätzlich die Notaufnahme auf“, weiß Danny Havenith zu berichten. In Eupen sind es rund 16.000 pro Jahr. „Da können Sie ausrechnen, wie viele es pro Tag sind“, so Dr. Klinkenberg. Jeweils ein Arzt und vier Pfleger kümmern sich um die Patienten.

Jährlich werden 1.000 Patienten mehr in der Eupener Notaufnahme behandelt.

Der Ansturm auf die Notaufnahmen habe mit der Erhöhung des Wochenendtarifs für Hausbesuche von Allgemeinmedizinern eingesetzt. Von freitags bis montags herrscht Hochkonjunktur. „Auch wenn viele Menschen denken, die Notaufnahme sei zugänglicher: Sie ist keine Rund-um-die-Uhr-Arztpraxis“, appelliert Direktor Danny Havenith an die Bevölkerung. Nicht zuletzt sind es die Patienten, die unter dem Andrang leiden, wie Dr. Klinkenberg weiß: „Die Wartezeit für Nicht-Notfälle beträgt in der Notaufnahme bis zu vier Stunden. Es ist nachvollziehbar, dass das für Unmut sorgt, aber natürlich wird die Priorität nicht nach Ankunftszeit sondern nach Schwere der Verletzung oder Pathologie festgelegt.“ Wo bis dato die Notaufnahme war, wird übrigens in Zukunft die neue Cafeteria untergebracht werden. Hierzu sind jedoch weitere Umbaumaßnahmen erforderlich.

Mit Ausnahme der Endoskopieabteilung, die in den kommenden Tagen umziehen wird, ist das Zentralgebäude jetzt komplett. Dort befinden sich neben der Notaufnahme auch das Lager, die Apotheke, der OP und die Zentralsterilisation, die Intensiveinheit, die Röntgenabteilung, die Kinderstation sowie ein Rehabilitationsdienst. Damit ist eine wichtige Phase der Umbaumaßnahmen zu Ende gegangen. 2014 steht unter anderem die Kernsanierung des ehemaligen Haupthauses an der Hufengasse an. Hier entstehen Stationen mit Ein- und Zweibettzimmern.
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