St. Nikolaus-Hospital Eupen Home Kontakt Sitemap

Eupener Krankenhaus schreibt schwarze Zahlen

Die Sanierungsmaßnahmen des Eupener Krankenhauses zeigen Wirkung. Das Jahr 2014 schließt mit einem positiven Betriebsergebnis ab. Die Fachärzte beklagen einen Nachwuchsmangel im Land und die negativen Folgen von Izom.

Das Eupener Krankenhaus hat einige schwierige Jahre hinter sich. Mehreren Mitarbeitern wurde zu Beginn des Jahres 2014 betriebsbedingt gekündigt. Auch habe es einschneidende Maßnahmen in der internen Organisation des Krankenhauses gegeben, sagte Direktor Danny Havenith im BRF-Interview. “Wir sind sehr dankbar, dass die Mitarbeiter, die Ärzteschaft und die Personalvertretung mitgezogen haben. Dieser Teamgeist führte dazu, dass wir 2014 ganz sicher mit einem positiven Ergebnis abschließen. Auch 2015 wird es einen Haushalt geben, der mit schwarzen Zahlen abschließt”, so Havenith.
Chefarzt Dr. Guido Klinkenberg beklagt, dass es in Belgien zu wenig Fachärzte gibt. Darunter leide besonders ein kleines Krankenhaus wie das in Eupen. Junge Fachärzte suchen eher eine Beschäftigung in größeren Krankenhäusern. Dort ist die Arbeitsbelastung niedriger und die Zukunftsperspektive besser. Die Politik habe vor Jahren schon den Bedarf an Fachärzten falsch eingeschätzt, sagte Klinkenberg im BRF. “Nicht zuletzt wegen des demografischen Wandels hat Belgien weniger Fachärzte ausgebildet als es heute benötigt.” Trotzdem habe man es in Eupen geschafft, neue, junge Fachärzte an das Eupener Krankenhaus zu binden.
“Izom” bleibt ein Reizwort für das Eupener Krankenhaus. Mit der Izom-Regelung sollen Patienten in Grenzregionen einfacher einen Facharzt jenseits der Landesgrenze aufsuchen können. Dank Izom wird der Patient dort nach den gleichen Abrechnungsmodalitäten wie Inländer behandelt. “Das ist von der politischen Absicht für die Patienten eine gute Sache”, sagt Dr. Guido Klinkenberg, “allerdings wird Izom in unserer Region für unlautere Konkurrenz ausgenutzt”. Da in Deutschland Patienten keine Selbstbeteiligung bei einem Arztbesuch zahlen müssen, ist es für in Belgien Krankenversicherte finanziell attraktiver, einen Facharzt in Deutschland aufzusuchen. Das Krankenhaus habe keine Möglichkeit, dagegen vorzugehen, meint Klinkenberg. “Wir können nur die Patienten überzeugen, dass sie bei uns bestens aufgehoben sind.”