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Das St. Nikolaus-Hospital freut sich über den MRT

 

Rund 30 Patienten können täglich den hochmodernen Magnet-Resonanz-Tomografen(MRT) im Eupener Krankenhaus nutzen. Fotos: David Hagemann

 

Kürzere Wege, bessere Diagnosen

 

Dr. Michael Heinen (Leiter der Radiologie-Abteilung, links) sowie Gesundheitsminister
Antonios Antoniadis schauen einer Technikerin über die Schulter.
 
Verwaltungsratspräsident Karl-Heinz Klinkenberg lässt
sich in die Möglichkeiten der neuen Technik einführen.

Von einem „Meilenstein“ oder gar von einem „historischen Tag“ war am Mittwoch im Eupener St. Nikolaus-Hospital die Rede, als der neue Magnet-Resonanz-Tomograph (MRT) seiner Bestimmung übergeben wurde. Rund eine Million Euro haben das Krankenhaus und die Deutschsprachige Gemeinschaft in die Anschaffung dieses hochmodernen Geräts investiert, das seit einer Woche an der Hufengasse im Einsatz ist und ein wichtiger Baustein für die Gesundheitsversorgung im gesamten Eupener Land darstellt.

VON HEINZ GENSTERBLUM

Am 20. August war die Anlage des Konzerns General Electric geliefert worden. Damit ein Schwerlastkran das Monstrum in das Gebäude hinein hieven konnte, musste das Dach geöffnet werden. Seitdem haben Ingenieure die Installation der komplexen Maschine vorgenommen und erste Testläufe erfolgreich absolviert. Das Gerät fand Platz in einem eigenen Neubau, welcher der radiologischen Station des Hospitals auf der Ebene - 1 angegliedert wurde.

Die Eckdaten sind beeindruckend: Der MRT ist 5,6 Tonnen schwer und sein Magnetfeld, in dem er den menschlichen Körper vermisst, ist 15.000 Mal stärker als das Magnetfeld der Erde. Der Elektromagnet im Inneren wird mit Helium bis fast zum absoluten Nullpunkt herabgekühlt (minus 270 Grad). Auch der Wartebereich wurde neu gestaltet. Dieser diente am Mittwoch als Raum für einen kurzen Festakt.

Die Röhre hat eine Öffnung von 70 Zentimetern.


Dr. Michael Heinen, Leiter der Radiologie-Abteilung, stellte mit Stolz die Neuanschaffung und deren technische Fertigkeiten vor. Bei diesem MRT handelt es sich um ein Gerät der neuesten Generation, das zwei- und dreidimensionale Bilder in erstklassiger Qualität liefert, das die Computertomografie (CT) aber nicht vollständig ersetzt.

Die Röhre hat eine komfortable Öffnung von 70 Zentimetern und die Antennen, die an die zu untersuchenden Körperteile des Patienten angelegt werden, sind flexibel. „Das Hospital vollzieht einen nächsten und wichtigen Schritt, die Qualität seiner Dienste an der Gesundheitsversorgung der ostbelgischen Bevölkerung weiter zu steigern“, sagte Direktor René Jost. 

Der MRT steht den Krankenhausärzten, aber auch anderen behandelnden Ärzten in Ostbelgien zur Verfügung. Dadurch sollen für alle Beteiligten die Wege kürzer werden, um eine zeitgemäße Diagnostik bei Verdachts- und Verlaufsuntersuchungen zu gewährleisten. Die Untersuchungen dauern zwischen 15 und 40 Minuten – je nach Art – und werden zwischen 8 und 16 Uhr durchgeführt. Das Personal der Abteilung soll aufgestockt werden, doch ist die Anwerbung von Technikern keinleichtes Unterfangen.

Rund 30 Patienten sollen täglich die Möglichkeit haben, den MRT zu nutzen. Das Hospital ist darum bemüht, die Abläufe möglichst straff zu organisieren, damit weder die Patienten noch die Mediziner lange auf Untersuchung und Befunde warten müssen. Gleichartige Untersuchungen werden gebündelt, damit nicht jedes Mal die Maschine neu ausgerichtet werden muss. Wegen des starken Magnetfelds muss sich der Patient bis auf die Unterhose ausziehen. Während der Untersuchung darf er sich nicht bewegen. Da dabei laute Klopfgeräusche auftreten, erhält er einen Hörschutz.

Eupens Bürgermeister und Verwaltungsratspräsident Karl-Heinz Klinkenberg (PFF) bezeichnete die Investition als „Meilenstein“. Wenige Wochen nach der Grundsteinlegung für das Erweiterungsgebäude „Z“ habe man im Eupener Krankenhaus wieder Anlass zu feiern. „Die Maschine wird abertausenden Menschen in den nächsten Monaten und Jahren Auskunft über medizinische Fragen geben. Mediziner haben hier ortsnah ein hochwertiges Instrument der Diagnostik“, schwärmt Klinkenberg. Zusammen mit der Deutschsprachigen Gemeinschaft wolle man alles daran setzen, die Wege für Patienten Angehörige und Mediziner so kurz wie möglich zu gestalten.

Bislang musste der Eupener nach St.Vith oder in ein anderes Krankenhaus. 2007 hatte die DG einen MRT zugewiesen bekommen und der damalige Minister Bernd Gentges (PFF) hatte diesen dem St.Vither Krankenhaus zugeschlagen. Die Wunden, die diese Entscheidung in diesem Nord- Süd-Konflikt hinterließ, sind spätestens nun verheilt.

Eine Untersuchung in diesem High-End-Gerät dauert zwischen15 und 40 Minuten.

Minister Antonios Antoniadis (SP) sprach von einem „historischen Tag“ und einem großen Schritt für die Gesundheitsversorgung im Norden der DG und die Absicherung des Krankenhaus-Standortes Eupen.Auch aus wirtschaftlicher Sicht sei der MRT natürlich von großer Bedeutung für das Eupener Haus. 2014 war deutlich geworden, dass weitere zwölf MRT in Belgien anerkannt werden, davon fünf in der Wallonie. Zu diesem Zeitpunkt hatte Malmedy noch Ambitionen. Antoniadis erhielt von seinem damaligen wallonischen Kollegen Maxime Prévot (CDH) nach intensiven Verhandlungen die Zusage für den zweiten Kernspintomographen auf dem Gebiet der DG.

Für das Eupener Hospital sieht er nun „rosige Zeiten“ anbrechen: „Der Gewinner ist der Bürger: bessere Diagnosen, kürzere Wartezeiten, kürzere Anfahrtswege.“ Das St. Nikolaus-Hospital beschäftigt 650 Personen. Rund 80 Fachärzte, die von 20 Assistenzärzten unterstützt werden, arbeiten hier.