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Politik zieht an einem Strang: Eupener Entbindungsstation bleibt Thema

Dass die Entbindungsstation Thema Nummer eins auf dem Neujahrsempfang des Eupener St. Nikolaushospitals war, dürfte klar sein. Egal ob Minister Antonios Antoniadis (SP), Bürgermeisterin Claudia Niessen (Ecolo) in ihrer Eigenschaft als Verwaltungsratsvorsitzende und Chefarzt Frédéric Marenne, die KCE-Studie, die die Schließung auch der Eupener Wöchnerinnenstation fordert, stößt auf scharfen Widerstand in der DG. „Eine Schließung der Entbindungsstation ist keine Option, über die wir auch nur im Ansatz nachdenken“, betonte die Bürgermeisterin. Auch Minister Antoniadis versprach „beim Föderalstaat für den Respekt der deutschen Sprache in Belgien und die Interessen der werdenden Mütter zu kämpfen“. Schließlich ist die Station nicht nur deutschsprachig, sondern auch beliebt. Im Publikum war auch Jacqueline Mattar, die ihren acht Wochen alten Säugling im Arm hielt. „Ich bin sehr zufrieden, alles ist gut“, bilanziert die junge Mutter ihren Aufenthalt auf der Entbindungsstation. Sie sei herzlich und freundlich empfangen worden. „Es ist ein Unding, sollte man die Station schließen“, sagt sie.

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Einig waren sich die Redner auch darin, dass die Zukunft des ostbelgischen Krankenhauswesens in der Kooperation liege. Direktor René Jost wies darauf hin, dass sich die Krankenhäuser der DG im Netzwerg Lüttich-Ost im Wettbewerb mit den Anbietern des Netzwerkes Lüttich-West, zu dem die Häuser in Malmedy und Verviers befinden, stehen. Hier sei erforderlich, dass die beiden Krankenhäuser in Eupen und St. Vith „aufhören, einander als Konkurrenz zu betrachten und gemeinsam einen Kurs bestimmen“, forderte Antoniadis in seiner metaphernreichen Rede. Claudia Niessen fordert im Sinn der besten Versorgung der Ostbelgier „eine Direktionsebene und einen Verwaltungsrat mit klaren Profilen“ für beide Standorte. Schließlich gehe die Gesundheitsreform auf föderaler Ebene weiter und die Sprache ziehe als Argument nicht in jedem Fall. 

Chefarzt Frédéric Marenne wies auf die positiven Seiten des Eupener Krankenhauses hin. Mit neuen Ärzten verjüngere sich das Kollegium. In der Dermatologie bringen junge Kollegen neue Ideen und Techniken nach Eupen. Orthopädie, Urologie und Geriatrie seien Referenzabteilungen. Aber auch er betont, dass besondere Leistungen wie etwa Brustonkologie nur gemeinsam mit St. Vith langfristig zu gewährleisten seien. Wichtig sei es auch trotz innerbelgischen Netzwerkes wieder Brücken in Richtung des Aachener Klinikums zu bauen, da an diesem großen Universitätsklinikum spezielle Dinge gemacht werden, die in Eupen nicht zu realisieren sind.
René Jost forderte von der Regierung der DG finanzielle Mittel für den Aufbau eines Qualitätssystems im Zuge einer Akreditierung. Dem widersprach der Minister auf GrenzEcho-Anfrage entschieden. Es sei noch zu früh. Zunächst müssten an den Krankenhäusern noch einige Hausaufgaben gemacht werden, bevor man das angehen könne.

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Neujahrsempfang heißt nicht nur Reden hören und anschließend einen netten Abend mit netten Menschen und leckeren Speisen und Getränken, serviert von der KLJ Kettenis zu genießen, sondern auch die Menschen zu ehren, die dem Haus lange die Treue gehalten haben. Direktor René Jost und Pflegedienstleiterin Isabelle Demand nahmen die Ehrungen vor. Robert Aussems, der 30 Jahre im Krankenhaus arbeitet, ist der einzige Herr unter 34 Frauen und einer „Madame“, die die Liste der Geehrten als solche aufführt.


In dem Sozialennetzwerk Facebook kursiert eine digitale Unterschrieftensammlung zum Erhalt der Entbindungsstation. Bisher haben rund 1.400 Menschen sich angeschlossen. Über folgenden Shortlink ist die Petition zu erreichen: https://bit.ly/363orT7
 

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