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NEUJAHRSEMPFANG 20.01.2012


Sehr geehrte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Hospitals,
werte Damen und Herren Fachärzte!

Im Namen meiner Kollegen im Verwaltungsrat und der Direktion darf ich Sie heute Abend zum diesjährigen Neujahrsempfang verbunden mit dem alljährlichen Personalfest begrüßen.
Die Teilnehmerzahl von rund 480 Anwesenden heute Abend ist ein gutes Zeichen für Ihre Verbundenheit zum Haus. Darum betonen wir auch den geselligen Charakter des Empfangs.

Unser Willkommensgruß gilt neben den Fachärzten und dem Personal heute Abend besonders allen hier Anwesenden, die gemeinsam mit uns die Gesundheitsversorgung gestalten. Wir begrüßen:
- die, Repräsentanten der Träger unseres Hospitals aus Eupen und Lontzen und
- der Pfarrverbände des Nordens, vertreten durch Dechant Helmut Schmitz, sowie
- den Minister für Familie, Gesundheit und Soziales Herrn Harald Mollers
- sowie die Damen und Herren Haus-, Assistenz-, BMA- und Notärzte;

Einen besonderen Willkommensgruß richten wir an unsere Ehrenmitglieder, die Herren (Fred Evers), Gerd Aussems, Norbert Brüls und René Quodbach sowie die Ordensgemeinschaft der Franziskanerinnen von der Heiligen Familie vertreten durch Schwester Henriette, Generalvikarin,
und mit ihnen an viele ehemalige und jetzige Mitglieder des Verwaltungsrates sowie Herrn Willy Heuschen unserem ehemaligen Direktor.
Unser Gruß gilt ebenfalls unseren pensionierten Mitarbeitern und Medizinern.
Einen besonderen Stellenwert in unserem Haus haben seit jeher die Ehrenamtlichen. Wir heißen darum auch die Vertreter des Josefine-Koch-Services und ihren Präsidenten Helmut Pieper und die Ehrenamtlichen des Kommuniondienstes und des Kultus willkommen.
Herzlich begrüße ich auch viele anwesende auswärtige Gäste am heutigen Abend; sie bezeugen einmal mehr die starke soziale Vernetzung unseres Hospitals.
Willkommen heißen wir die Vertreter der Einrichtungen, mit denen uns eine partnerschaftliche Zusammenarbeit verbindet: 
- das Seniorenzentrum St. Franziskus
- das AIOMS Moresnet
- die Vertreterinnen des Gesundheitsministeriums der DG
- (die Abteilung Krankenpflege– und Gesundheits-wissenschaften der Autonomen Hochschule in der DG)
- die KPVDB
- den Zonenchef der Polizeizone Harald Schlenter
- den Feuerwehrkommandanten Claudy Marchal
- sowie die Vertreter der geschriebenen und gesprochenen Presse.

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Meine sehr verehrten Damen und Herren,
in der diesjährigen Neujahrsansprache möchten wir versuchen, die verschiedenen Fachbereiche unseres Hauses näher zu beleuchten.
Das Eupener St. Nikolaus-Hospital ist ein Akutkrankenhaus, das die Grundversorgung für die Bevölkerung im Norden der Deutschsprachigen Gemeinschaft und den französischsprachigen Anrainergemeinden sicherstellen muss.
Wir freuen uns, dass der Notarztdienst auch 2011 wieder rund 1300-mal zur Stelle sein konnte, wenn es galt zu helfen und Leben zu retten. Die ausgebildeten Pfleger und die Notärzte, die wir vorrangig aus dem benachbarten Aachen rekrutieren können, sind die Gewähr für eine optimale Erste Hilfe vor Ort.
Auch hat die Notaufnahme eine deutliche Qualitätsverbesserung erfahren. Es wurden neue Prozesse erarbeitet, die den über 14.000 Patienten im Jahr, die die Notaufnahme in Anspruch nehmen, optimalere Durchlaufzeiten ermöglichen. Zu diesem Zweck wurden 2 Mitarbeiterinnen eingestellt, die tagsüber einen Rezeptionsdienst in der Notaufnahme versehen.
Im OP und in der Intensivstation möchten wir an dieser Stelle die fachliche Qualifikation des Personals in den Vordergrund rücken. Viel Fingerspitzengefühl wird hier, wie überall im Haus, abverlangt. Auf der Intensivstation hat ärztlicherseits 2011 ein Wechsel stattgefunden: Dr. Marco Miribung ist einer der beiden Mediziner, der diese Einheit begleitet. Er ist seit 2011 neu in unserem Krankenhaus und verstärkt das siebenköpfige Team der Anästhesie.
In den Bereichen Chirurgie haben wir 2011 den Bereich Obesitas in neue prozessgeführte Bahnen lenken können. Gemeinsam mit den Psychologen, den Diätassistenten, den Medizinern und der Pflege bieten wir ein national und international anerkanntes Programm für die Behandlung von fettleibigen Patienten an, das sich an modernsten Behandlungsmethoden anlehnt.
Auch wurde im Bereich Brustchirurgie die Zusammenarbeit mit dem CHPLT Verviers konkret umgesetzt. Seit Herbst 2011 werden alle Fälle von mammokarzinomischer Behandlung in einer gemeinsamen Tumorkonferenz mit den Vervierser Kollegen erörtert und beurteilt. So entsprechen wir den europäischen Vorgaben zur Qualitätssicherung in diesem Bereich.
Die Orthopädie hat in den letzten Jahren den Sprung hin zu einem Kompetenzzentrum über das Einzugsgebiet unseres Hauses hinaus geschafft. Viele Patienten auch außerhalb unserer Gegend kommen für bestimmte orthopädische Leistungen in unser Krankenhaus. Allein die Zahlen der OPs seit 2007 zeigen die rasante Entwicklung. Die Equipe der Orthopäden hat für die Zukunft weitere neue Projekte; das Prinzip des Rapid Recovery – geplante Hüft-OPs mit kurzem Krankenhausaufenthalt und optimaler Nachsorge - ist in 2011 gestartet und bringt Mediziner, Verwaltung, Pflege, Kinesitherapeuten und Nachsorgeeinrichtungen an einen Tisch.
Der Bereich SP steht im Zusammenhang mit unserer starken orthopädischen Aktivität ganz sicher mehr und mehr vor der Herausforderung, sein Angebot im Bereich Revalidation abzustimmen, ohne Umwege zu Kurkliniken zu nehmen.
Die Urologie hat sich ihrerseits zum Ziel gesetzt, in Eupen ein Steinzentrum aufzubauen und im Bereich Vaskularchirurgie ist die Zusammenarbeit mit dem CHU Lüttich weiter im Ausbau. Auf der Entbindungsstation wurden auch 2011 wieder 428 Neugeborene zur Welt gebracht.
Im Bereich der Dialyse konnten wir im Jahr 2011 durch die Anschaffung einer siebten Dialyseeinheit betroffenen Patienten die Nahversorgung gewährleisten. Der neu geschaffene Bereich der Endokrinologie ist zusammen mit der Aktivität der Diabetesberatung eine weitere erfolgreiche Facette des sich immer mehr spezialisierenden medizinischen Angebotes.
Die Säulen der Inneren Medizin: Die Kardiologie, die Gastro-Enterologie aber auch die Geriatrie entwickeln sich weiter und sind im Rahmen der Entwicklung des medizinischen Angebotes dazu angehalten, mit den artverwandten Abteilungen der chirurgischen Bereiche mittelfristig eine enge Zusammenarbeit zu finden.
Die Tatsache, neue Ärzte für ein kleines Basiskrankenhaus wie Eupen zu verpflichten, ist eine ständige neue Herausforderung. Den Generationswechsel in bestimmten Einzelbereichen vorzubereiten und durchzuführen und der Ausbau bestehender Abteilungen, bleibt auch 2012 ganz oben auf der Tagesordnung.
Ein sehr anschauliches und geglücktes Beispiel ist der Ausbau der Aktivität der pathologischen Anatomie. Mit der Verpflichtung von Frau Dr. Bafort als dritte Medizinerin in diesem Bereich, ist die Zukunft abgesichert. Auch freuen wir uns, dass die Abteilungen Labor und Radiologie sich weiterhin durch ständige Investierungen und Anpassung der Prozesse „patientennah“ aufstellen.
Es wird niemandem entgangen sein, dass der Bau des Zentralgebäudes 2012 in seine Endphase treten wird. Mit dem Umzug der Kinderstation in den kommenden Tagen wird eine neue Ära eingeläutet werden. Darum freut es uns ganz besonders, nahezu gleichzeitig eine dritte Kinderärztin verpflichtet zu haben, die Eupenerin Frau Dr. Cortisse.
Was den Bau angeht, so hoffen wir 2012 die letzten urbanistischen Hürden zu bestehen, damit auch der Eingangsbereich und die neue Straße zwischen Klösterchen und Tagesklinik realisiert werden können.
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Bitte haben Sie Verständnis, dass wir nicht auf alle Einzelbereiche eingehen können. Ich möchte hier an dieser Stelle die Gelegenheit nutzen, um über die Herausforderung der Kooperationen mit anderen Gesundheitseinrichtungen zu sprechen.

Da geht es erstens um den Aufbau des vom Gesetzgeber eingerichteten Versorgungsgebietes. Die kommenden Jahre werden alle vier Häuser diesseits der Maas dazu anhalten – ungeachtet ihrer juristischen Unabhängigkeit - bestimmte Leistungen  gemeinsam anzubieten. Die hohen Investierungen in Infrastruktur, die Qualität der Leistungen in Medizin und Pflege und die vom Gesetzgeber mehr und mehr geforderten Minimumfallzahlen, die Krankenhäuser für bestimmte Pathologien vorweisen müssen, machen es kleinen Häusern unmöglich alleine zu arbeiten.
Natürlich darf das nicht dazu führen, dass einzelne Krankenhäuser ausgehöhlt werden und zu Polykliniken verkommen. Gerade die Grundfinanzierung der Hospitäler über RIM und RCM verlangt, dass die kleinen Häuser eine pathologisch notwendige und anspruchsvolle Grundversorgung anbieten müssen, um finanziell zu überleben.
Damit auch in Zukunft die Einwohner unseres Einzugsgebietes eine Grundversorgung im Gesundheitsbereich haben können, bedarf es einer Grundfinanzierung bestimmter Leistungen. Hier begrüßen wir das Engagement von Minister Harald Mollers, der gemeinsam mit der Direktion des Hospitals auf föderaler Ebene dabei ist, für die Grundfinanzierung der Krankenhäuser der DG wesentliche Diskussionen zu führen.
Auch wurde im vergangenen Jahr der sogenannte medizinische Solidaritätsfonds zwischen Ärzteschaft, Hospital und Trägergemeinden abgeschlossen. Ziel ist es, bestimmte Basisleistungen wie beispielsweise die Notaufnahme, den Notarztdienst, die Pädiatrie aber auch die Einführung der elektronischen Patientenakte teilweise finanziell dadurch abzusichern. Hier danken wir insbesondere dem Ärzterat, den Bürgermeistern und Gemeinderäten der Trägergemeinden für den konstruktiven Austausch in dieser sensiblen Materie.

Bleiben wir noch etwas beim Thema Kooperationen mit einem zweiten Aspekt. In der Presse konnten Sie alle zum Jahresende vernehmen, dass wir für den Bereich Onkologie und Hämatologie eine Kooperation mit dem Aachener Klinikum unterzeichnet haben. Hier geht es vor allem um die Anwendung der Qualitätskriterien des „Cancer Center Aachen“ in Hospital. Wir haben so die Onkologie langfristig in Eupen abgesichert, indem Fachärzte und Assistenten aus Aachen in Eupen tätig sein können, sodass die Patienten „patientennah“ versorgt werden.

Als dritten Punkt erlauben Sie mir kurz auf die Kooperation in unserem engeren Umfeld einzugehen. Sicherlich ist das Gebot der Stunde, dass die Krankenhäuser und die Hausärzte ihre Zusammenarbeit intensivieren – ja intensivieren müssen. Ärztemangel, demographische Entwicklung und die besonderen Herausforderungen einer ländlichen Umgebung lassen uns keine andere Chance. Hier sind wir für konkrete Diskussionen offen.
In diesem Kontext haben das St. Nikolaus-Hospital und das AIOMS Moresnet beschlossen, die Polyklinik in Moresnet exklusiv dem Eupener Hospital zuzuweisen. So haben wir eine optimale Anlaufstelle für die konsularische Tätigkeit unserer Fachärzte in Patientennähe zu den Gemeinden Plombières, Welkenraedt, Aubel und auch Kelmis, wo wir in der Kapellenstraße ohnehin bereits präsent sind.
Die möglichen Handlungsfelder für eine Zusammenarbeit zwischen beiden Krankenhäuser in der Deutschsprachigen Gemeinschaft – der Klinik St. Josef St. Vith und uns – waren 2011 Gegenstand von diversen Gesprächsrunden auf Ebene der Verwaltungs- und Ärzteräte sowie der Direktionen. Es ist der unbedingte Wille des Eupener Hospitals, im Rahmen der medizinischen Möglichkeiten 2012die bereits bestehenden Kooperationen auszubauen.

Viertens ist das Krankenhaus Eupen in ständigem Austausch mit föderalen, regionalen und hiesigen Vereinigungen, die zum Ziel haben, Lobbyarbeit für unseren Sektor sowie die Aus- und Weiterbildung für unsere Mitarbeiter zu gewährleisten. Hier denken wir insbesondere an unseren Pflegenachwuchs und die ständigen Weiterbildungsanforderungen an unser Personal vor immer schneller sich entwickelnden Medizin- und Pflegekonzepten. Gerade hier spielt die Qualitätszelle des Hospitals mit seinen drei Mitarbeitern und die Selbstevaluierung nach der Kwadrant-Methode eine unerlässliche Hilfe.
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Erlauben Sie mir abschließend einen kurzen Ausblick auf 2012. Die beschlossene Staatsreform betrifft das Gesundheitswesen und neue Kompetenzen im Bereich Krankenhausinfrastruktur und Normen kommen auf die Deutschsprachige Gemeinschaft zu. Wir freuen uns, dass das Parlament - aber vor allem die Regierung - uns als Diskussionspartner mit ins Boot genommen hat.
Dies ist gerade deshalb so wichtig, da die kleinen Krankenhäuser in Belgien allesamt 2012 vor der nahezu unmöglichen Aufgabe stehen, einen ausgeglichenen finanziellen Haushalt vorzulegen, ohne wesentliche Einschnitte in die Versorgung vornehmen zu müssen. Die galoppierende Inflation, die Einführung von pauschaler Vergütung durch die L.I.K.I.V. und die ständigen neuen und notwendigen Investierungen in medizinisches Gerät bringen die Krankenhäuser in eine finanzielle Schieflage.
Hier ist intern ein Hand-in-Hand-Arbeiten zwischen Pflege, Versorgung, Verwaltung und Verwaltungsrat einerseits und dem neu gewählten Ärzterat – dessen neue Mandatare wir zur Wahl gratulieren - und den Ärzten andererseits erforderlich.
Extern brauchen wir hier einen engmaschigen Dialog mit den politisch Verantwortlichen auf gemeinschaftlicher und föderaler Ebene, die sich – so ihre Zusage – ihrer Verantwortung nicht entziehen werden.
Am Ende meines jährlichen Rück- und Ausblicks möchte ich jeden einzelnen unserer Personalmitglieder für Ihren Einsatz danken. Sie alle tragen dafür Sorge, dass die Menschen in unserem Haus gesunden können und das Haus nach einer guten Behandlung wieder verlassen können.
Ganz besonders denke ich an die Damen und Herren im Bereich Küche und Unterhalt, die immer indirekt aber nicht wenig wichtig für das Wohlbefinden unserer Patienten Verantwortung tragen. Ich danke allen, die aktiv in Arbeitsgruppen teilgenommen haben, und so ihre Talente zur Verbesserung der Qualität eingebacht haben.
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Meine sehr verehrten Damen und Herren,
- mit dem zielstrebigen Ausbau unseres medizinischen Kernauftrags ,
- mit den angedachten qualitätsverbessernden Lösungsansätzen,
- mit der Eröffnung dieses Neubaus und
- mit einem behutsamen Umgang mit den finanziellen Herausforderungen
wird 2012 zu einem wichtigen Jahr in der Entwicklung unseres Hospitals werden.
Lassen Sie uns also gemeinsam und beherzt dieses neue Jahr gestalten, damit es vielen kranken Menschen und auch uns möglichst viel Glück, Wohlergehen und Gesundheit bringen möge. Diese guten Wünsche entbiete ich Ihnen im Namen des Verwaltungsrates und der Direktion. Ich danke für Ihre Aufmerksamkeit.
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