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Arbeitsgruppe mit fünf Schwerpunkten

Artikel Demenz
Angehörige von Menschen mit Demenz sollen mit einem Informationsbogen (Foto) vorbereitet werden.

Für das »Konzept für Personen mit Demenz im Krankenhaus« (Demenz-Konzept, kurz »DeKo«) wurde eine Arbeitsgruppe eingesetzt, die fünf Schwerpunkte verfolgt:

Aufnahme des Patienten und Entlassungsmanagement: Optimale Vorbereitung der Aufnahme des Demenzpatienten durch bessere Information unter Einbeziehung der Krankengeschichte des Betroffenen. Dazu wurde der »Überleitungsbogen«, der von den Krankenpflegekräften mit aktuellen Infos erstellt wird, mit Aspekten, die für die Pflege von Personen mit einer Demenz relevant sind, erweitert. Außerdem wurde in Zusammenarbeit mit den »Austauschgruppen Demenz« in der DG ein »Angehörigen-Informationsbogen« erstellt. Dieser soll die Aufgabe der Angehörigen erleichtern und der Familie Hilfe bieten. »Die Zusammenarbeit mit der Familie stellen wir uns sehr praktisch vor. So soll die Familie Gegenstände wie ein Kissen, eine Decke oder Bilder, die für die Kranken von Bedeutung sind, mit ins Krankenhaus bringen. Die Betroffenen sollen sich so gut wie möglich zu Hause fühlen«, sagte Ingrid Buchmann, Koordinatorin für geriatrische Patienten im St. Nikolaus-Hospital in Eupen.

Pflege: Der »Blickwechsel« muss von den Professionellen ausgehen. Dazu gehört die Sensibilisierung und Schulung des gesamten Krankenhauspersonals (einschließlich Raumpflege- und Logistikpersonal). Die Themen sind die Milieugestaltung, Kommunikation und Pflege, Verbesserung der Lebensqualität, Deeskalationsstrategien sowie Vermeidung von freiheitsbeschränkenden Maßnahmen. Zum Thema freiheitsentziehende Maßnahmen wurden Leitlinien für beide Krankenhäuser ausgearbeitet. Außerdem wurde ein Handbuch erstellt, das als Nachschlagewerk für das gesamte Personal gedacht ist. Es erläutert die wichtigsten Problemsituationen im Umgang mit einem Demenzkranken (Schreien, Rufen, Weglaufen, Aggressionen). Mit dem Handbuch erhält das Pflegeteam Wissen, Ideen und praktische Tipps an die Hand.

Die Behandlung und »tagesstrukturierende« Maßnahmen: Beide Bereiche sind für das laufende und das nächste Jahr geplant. Darunter versteht man die Planung und die Organisation von Untersuchungen, damit es so wenig wie möglich Änderungen im festen Tagesablauf der Demenzkranken gibt. Außerdem sollen »Rückzugsecken« für die Betroffenen geschaffen werden.

Einbezug von Familien und Ehrenamtlichen: Dazu gehört der oben erwähnte »Angehörigeninformationsbogen«. Die Thematik Ehrenamt wird 2011 ebenso aufgegriffen: Welche Ausbildung müssen Ehrenamtliche haben? Welche Tätigkeiten können sie ausführen?

Diese Schwerpunkte hätten die Pflege konkret verändert, hieß es: Das Personal sei aufmerksamer, wenn er einen Patienten mit einer Demenz behandelt. Der Behandelnde stehe dem Kranken sicherer und angstfreier gegenüber. Der Austausch mit Demenzbetroffenen sei oft schwierig, jedoch möchte man eine Verständigung hinbekommen, die nicht von oben nach unten geht. So soll eine gemeinsame Sprachtür geöffnet werden.