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Zu Kooperationen gibt es keine Alternativen

Beim Neujahrsempfang wurden zahlreiche Ehrungen vorgenommen. Fotos: Helmut Thönnissen
 

Von Elli Brandt
Genz-Echo Eupen
 

Die Herausforderungen an Krankenhäuser sind groß. Auch das St.Nikolaus-Hospital Eupen ist im Zwang, die Qualität weiter zu verbessern, seine medizinische Kernkompetenz ausbauen, und das mit einem knappen Budget.


Dennoch wurde beim Neujahrsempfang am vergangenen Freitag mit Optimismus auf das neue Jahr und mit Stolz auf das im vergangenen Jahr Erreichte geblickt.

Einerseits steigen die Erwartungen an die Qualität der medizinischen Versorgung, die auch immer mehr mit der Anschaffung teurer Technik verbunden ist. Die Einführung pauschaler Vergütung für den Krankenhausaufenthalt lässt die Finanzexperten der Krankenhäuser nicht gerade jubilieren. Politisch wird eine Grundfinanzierung bestimmter Leistungen gefordert, damit auch kleinere Krankenhäuser weiterhin eine Grundversorgung im Gesundheitsbereich anbieten können.

Viel Raum in der Ansprache des Präsidenten des Verwaltungsrates, Elmar Keutgen, nahm das Thema Kooperationen mit anderen Gesundheitseinrichtungen ein. Der vom Gesetzgeber geforderte Aufbau eines Versorgungsgebietes werde alle vier Häuser diesseits der Maas dazu anhalten, bestimmte Leistungen gemeinsam anzubieten. »Die hohen Investitionen in die Infrastruktur, die Qualität der Leistungen in Medizin und Pflege und die vom Gesetzgeber mehr und mehr geforderten Minimumfallzahlen, die Krankenhäuser für bestimmte Pathologien vorweisen müssen, machen es kleinen Häusern unmöglich, alleine zu arbeiten.«

Als Gebot der Stunde bezeichnete Elmar Keutgen eine intensivere Zusammenarbeit zwischen Krankenhäusern und Hausärzten. »Ärztemangel, demographische Entwicklung und die besonderen Herausforderungen einer ländlichen Umgebung lassen uns keine andere Chance. In diesem Kontext sei zwischen dem St.Nikolaus-Hospital und dem Aioms Moresnet beschlossen worden, die Poliklinik in Moresnet exklusiv dem Eupener Hospital zuzuweisen. So haben wir eine optimale Anlaufstelle für die konsularische Tätigkeit unserer Fachärzte in Patientennähe zu den Gemeinden Bleyberg, Welkenraedt, Aubel und Kelmis.«

Hinsichtlich der Zusammenarbeit zwischen den Krankenhäusern Sankt Nikolaus und Sankt Josef in St. Vith sagte Elmar Keutgen: »Es ist der unbedingte Wille des Eupener Hospitals, im Rahmen der medizinischen Möglichkeiten 2012 die bereits bestehenden Kooperationen auszubauen.«

Für die Bereiche Onkologie und Hämatologie hat das St. Nikolaus-Hospital einen Kooperationsvertrag mit dem Aachener Klinikum unterzeichnet. »Wir haben so die Onkologie langfristig in Eupen abgesichert, indem Fachärzte und Assistenten aus Aachen in Eupen tätig sein können«, so Elmar Keutgen. Im Bereich Brustchirurgie arbeitet das Eupener Hospital mit dem Chplt Verviers zusammen. »Seit Herbst 2011 werden alle Fälle von mammokarzinomischer Behandlung in einer gemeinsamen Tumorkonferenz mit den Vervierser Kollegen erörtert und beurteilt. So entsprechen wir den europäischen Vorgaben zur Qualitätssicherung in diesem Bereich.«

Egal in welches Krankenhaus in Europa sich zum Beispiel eine Patientin mit Brustkrebs begibt – überall soll sie die gleiche neueste Behandlungsform vorfinden, so die Vorgaben. Und wenn ein Krankenhaus nicht die Minimalzahl Erkrankungen dieser Art behandelt, dann sind Kooperationen notwendig.

Den Sprung hin zu einem Kompetenzzentrum, und zwar über sein Einzugsgebiet hinaus, hat die Orthopädie des Eupener Krankenhauses geschafft. »Viele Patienten auch außerhalb unserer Gegend kommen für bestimmte orthopädische Leistungen in unser Krankenhaus«, so der Präsident des Verwaltungsrats. Und die Equipe der Orthopädie hat für die Zukunft weitere neue Projekte. Das Projekt Rapid Recovery, Hüftoperationen mit kurzem Krankenhausaufenthalt und optimaler Nachsorge, wurde bereits im vergangenen Jahr gestartet. Mediziner, Verwaltung, Pflege, Kinesitherapeuten und Nachsorgeeinrichtungen arbeiten eng zusammen. Mit dieser starken orthopädischen Aktivität steht der Bereich Rehabilitation und Revalidation mehr und mehr vor der Herausforderung, sein Angebot abzustimmen und zu erweitern, sodass ein Aufenthalt in einer Kurklinik entfallen kann.

»Den Bereich Obesitas haben wir in neue prozessgeführte Bahnen lenken können«, hieß es in der Rede. Gemeinsam mit Psychologen, Diätassistenten, Medizinern und Pflegern biete das Eupener Krankenhaus ein national und international anerkanntes Programm für die Behandlung von fettleibigen Patienten, das sich an modernste Behandlungsmethoden anlehnt. »Die Urologie hat sich zum Ziel gesetzt, in Eupen ein Steinzentrum aufzubauen, und im Bereich Vaskularchirurgie ist die Zusammenarbeit mit dem CHU Lüttich weiter im Ausbau«, so Elmar Keutgen.

Eine siebte Dialyseeinheit wurde im vergangenen Jahr angeschafft. In den Abteilungen Labor und Radiologie wurden Investitionen getätigt, sodass Patienten lange Wege erspart bleiben.

Die Notaufnahme habe eine deutliche Qualitätsverbesserung erfahren, so der Verwaltungsratspräsident. »Es wurden neue Prozesse erarbeitet, die den über 14000 Patienten im Jahr, die die Notaufnahme in Anspruch nehmen, optimale Durchlaufzeiten ermöglichen.«

Der Bau des Zentralgebäudes befindet sich in seiner Endphase. Anfang bis Mitte des nächsten Jahres soll das Gebäude bezugsfertig sein. Dann soll das Hauptgebäude in Angriff genommen werden. Dann ist das Elisabethhaus an der Reihe. Doch die neue Ära im Eupener Hospital soll bereits in den nächsten Tagen beginnen, »mit dem Umzug der Kinderstation«, sagte Keutgen.
 

HINTERGRUND

 

Ehrungen und Verabschiedungen

Von Elli Brandt
Grenz-Echo Eupen

Im Rahmen des Neujahrsempfangs im St.Nikolaus-Hospital wurden am vergangenen Freitagabend erneut zahlreiche Personalehrungen vorgenommen:

Für 40 Jahre Mitarbeit im St.Nikolaus-Hospital: Marina Stephany-Van Lishout (Verwaltung)

Für 40 Jahre Mitarbeit im St. Nikolaus-Hospital und Pensionierung: Simone Koop-Toussaint (Verwaltung Maria Ordonez-Holper (Cl)

Für 35 Jahre Mitarbeit im St.Nikolaus-Hospital: Agnes Conin-Kirens Agnes (Cl), Guy Derichs (Physio), Eveline Godart (Nuklearmedizin), Anita Kirens (SP), Maria Delia Perez Vega-Vega (Unterhalt), Huberta Renard-Lentz (Cl), Anita Schenk-Schleiss (Cl)

Für 30 Jahre Mitarbeit im St.Nikolaus-Hospital: Rita Baum-Threinen (Küche), Guido Hermann (Labor), Marie-Therese Kaiser-Köttgen (C2), Gerda Kaufmann (Diabetesberatung), Guido Michel (Labor), Solange Schreurs-Vanderheyden (Labor), Brigitte Veithen (Dl)

Für 25 Jahre Dienst im St. Nikolaus-Hospital: Carine Baumgarten (Apo), Christiane Keutgen-Quodbach (Verwaltung), Grete Lang-Lange (Unterhalt), Myriam Nys-Scholl (Zentralsterilisation), Erwin Sanen (RX), Brigitte Schils (C2), Andreas Schumacher, Christine Van de Sande-Heukemes (Dialyse), Ingrid Wetzel-Krafft (G), Octavie Willems-Langohr (G)

Für Pensionierung: Brigitte Cantillon, Kurt Herzhoff (TU), André Moreau (Physio), Esther Vega Barrio Gomez-Numez (Heim)

Verabschiedung vonHerbert Dechene (Mediator)





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