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Pressemitteilung

Im Frühjahr 2013 ist eine Debatte über die angespannte Haushaltslage des St. Nikolaus-Hospital geführt worden. Das Spannungsfeld zwischen hochwertiger medizinischer und pflegerischer Versorgung, die im Hospital angeboten wird und föderaler Finanzierung der Leistungen, die immer mehr gekürzt werden, klaffen auseinander. Mit Hilfe der Personalvertretung und des Ärzterates sind für den Haushalt 2013 Verbesserungen in Höhe von einer Million Euro erzielt worden. Dennoch hat dies nicht dazu geführt, dass 2013 ein ausgeglichenes Ergebnis vorgelegt werden kann. Das Eupener Krankenhaus befindet sich auch weiterhin in vergleichbarer Lage, wie rund ein Drittel aller belgischen Krankenhäuser, die laut Maha-Studie der Belfius Bank 2012 ein Defizit ausgewiesen haben (GE 5.10.2013).
Der Verwaltungsrat des Hospitals hat sich Anfang 2013 mit dem Gesundheitsminister der Deutschsprachigen Gemeinschaft H. Mollers zusammengesetzt, um ein Audit zu planen. Der Minister hat das „Zukunftsprojekt zur Sicherung der Krankenhausstandorte in der Deutschsprachigen Gemeinschaft im Rahmen des regionales Entwicklungskonzepts“ ins Leben gerufen. Die DG investierte mehr als 150.000 Euro in eine Studie, die einerseits die Stärken der beiden Krankenhäuser, andererseits aber auch die Schwächen vor dem Hintergrund der föderalen Rahmenbedingungen aufzeigen sollte. Für das Hospital Eupen sollte die wissenschaftliche Analyse der finanziellen Situation Empfehlungen ergeben, die dann in den kommenden Jahren und Jahrzehnten zu einer konsequenten Neuausrichtung der Krankenhausaktivität führen müssen, um den Haushalt ins Gleichgewicht zu bringen.
Nunmehr wurden am Donnerstag, dem 5.12.2013 dem Betriebsrat und der Ärzteschaft sowie dem gesamten Personal die Ergebnisse der Studie vorgestellt. Herr Portella vom Büro Antares, der sich für die Studie verantwortlich gezeigt hat, beschrieb die Situation des Eupener Krankenhauses u.a. mit folgenden Stichworten
- langsamer aber stetiger Verlust von Marktanteilen
- unzureichende Bettenbelegung wegen Verringerung der Liegezeiten
- abnehmende Gewinnmarge in den Bereichen Radiologie, Labor und Physiotherapie in Verbindung mit der Anpassung der gesetzlichen Finanzierung.
Diese Analysepunkte erklären die schwierige finanzielle Situation. Dank der Fertigstellung des Neubaus, der finanziell abgesichert ist, erwartet das Hospital eine Effizienzsteigerung in den neuen Räumlichkeiten. Zu dem vom Verwaltungsrat verabschiedeten Maßnahmenkatalog sind auch die vom Auditor eingebrachten Vorschläge eingeflossen. So ist der Doppelhaushalt 2014-2015 entstanden. Nach der Haushaltskonsolidierung ist für 2014 eine Strategieanalyse vorgesehen.
Die Maßnahmen beinhalten die Schließung der Radiologiefiliale in Moresnet, die Einkaufspolitik sowie eine Reorganisation der OP-Aktivität und einzelner Pflegebereiche, die Verhandlung zusätzlicher Honorarabgaben der Ärzte, die strukturierte Anwerbung von neuen Medizinern zum Ausbau des bestehenden Angebotes und die Anwerbung von neuen Disziplinen. So sollen auch die Wartezeiten in einzelnen Fachbereichen reduziert werden und zu patientenfreundlicher Terminvergabe führen. Nach der Umsetzung der Maßnahmen werden im St. Nikolaus-Hospital neben rund 70 Fachärzten rund 500 Mitarbeiter beschäftigt sein, was 340 Vollzeitkräften entspricht. Hierzu wird die Personalbesetzung an den aktuellen nationalen Standards angepasst.
Zum Erreichen der Ziele sind ab sofort Gespräche mit dem Betriebsrat und dem Ärzterat anberaumt. Darüber hinaus werden vier Arbeitsgruppen ins Leben gerufen, die in den Bereichen Pflege, Verwaltung und Medizin die Beschlüsse in die Praxis umsetzen werden. Dazu hofft das Haus auch auf die Zusammenarbeit mit den Hausärzten, die medizinischen und technischen Dienste des Krankenhauses in Anspruch zu nehmen. Die Pflege und Medizin sind auf einem hohen Standard, und dies gilt es unter allen Umständen zu halten. Der Verwaltungsrat ist zuversichtlich, dass durch die neue bauliche Substanz des Hauses und ein gemeinsames Handeln Aller das Eupener Krankenhaus in absehbarer Zeit wieder auf gesunden Füßen stehen wird.
Eupen, den 6.12.2013
K.H. Klinkenberg, Präsident des Verwaltungsrates