St. Nikolaus-Hospital Eupen Home Kontakt Sitemap

Artikel im GrenzEcho vom 8.12.2015: Pastetchen zur Stärkung

GrenzEcho-Kostbar.jpg
Der neue Ruhepol des St. Nikolaus Hospitals ist die hell und modern eingerichtete „Kostbar“. Foto: David Hagemann

Von Laura Knechtel

Eupen

Am vergangenen Freitag eröffnete das St.Nikolaus Hospital seine neue Cafeteria. Der Name: „Kostbar“. Dort gibt es weiterhin Kaffee und Kuchen und neuerdings „unverzichtbare“ warme Speisen sowie „den echten Bio-Burger“. Außerdem neu: das Konzept. In der „Kostbar“ sitzen jetzt das Krankenhauspersonal, die Patienten und Besucher gemeinsam an einem Tisch.

„Sie ist neu, sie ist modern und in ihrem ganzen Ambiente erinnert sie nicht an ein Krankenhaus.“ Diese Worte wählt Krankenhausdirektor Danny Havenith, wenn er seinen ersten Eindruck von der „Kostbar“ beschreiben soll. Denn hinter dem Umbau der Cafeteria steckt die Idee, dem Patienten die Möglichkeit zu geben, „nicht nur körperlich, sondern auch an Geist und Seele zu genesen“, so Havenith. Und das funktioniert anscheinend am besten dann, wenn der Patient dem Krankenhaus-Alltag für einen Moment entfliehen und entspannen kann. Deshalb liegt die „Kostbar“ nicht im Foyer - schließlich müsse die Diskretion gewahrt werden. Sondern dort, wo sich früher die Notaufnahme befand, also eine Etage tiefer als zuvor. So ist weiterhin die Nähe zu den Aufzügen und dem Eingang gegeben. Die alte Cafeteria wird ebenfalls umgestaltet und in Patientenräume verwandelt.

Marc Bontemps, Verwalter der Cafeteria, formuliert es folgendermaßen: „Das Epizentrum des ganzen Geschehens ist der Patient mit seiner Familie. Er soll hier Ruhe und Gemütlichkeit finden.“ Doch vor allem soll er in der „Kostbar“ auch gut versorgt werden. „Als ich mal drei Wochen im Krankenhaus lag, hätte ich richtig was für Pastetchen und Fritten gegeben. Es wäre mir egal gewesen“, blickt Bontemps auf seinen Krankenhausaufenthalt im letzten Jahr zurück.

Für den Patienten darf es also gerne etwas „Anständiges“ zu essen geben. Durch die Einführung einer warmen Küche ist das in der neuen Cafeteria möglich. Jetzt gibt es die „Unverzichtbaren“. Das sind Boulettes Liègeoises, Currywurst, Spaghetti Bolognese und - natürlich - Vol-au-vent.

Dass es neuerdings zusätzlich immer frisch Gekochtes gibt - neben den Unverzichtbaren bietet „Kostbar“ täglich „Tagesgerichte“ an - , hat noch einen zweiten Grund. Denn seit Freitag isst auch das Personal in der Cafeteria. Das war vor dem Umbau noch anders. Da speisten die Mitarbeiter des Krankenhauses alle in einem Raum neben der Küche, abseits von den Patienten und deren Besuchern. Das Küchenpersonal musste daher immer zwei Parteien versorgen, hatte folglich mehr Arbeit.

„Als ich im Krankenhaus lag, hätte ich richtig was für Pastetchen gegeben.“

Durch den Umbau der Cafeteria hat sich das geändert. Dadurch, dass sich das Küchenpersonal voll und ganz auf einen Speiseplan konzentrieren kann, gibt es warme Gerichte und allgemein mehr Auswahl. Und das, obwohl sich an der Anzahl der Köche und deren Helfer nichts geändert hat. Der Atmosphäre tue es ebenfalls gut, meint Bontemps: „Ich finde dieses Mischen des Ganzen sehr gesund und sehr sympathisch.“

In der neuen Cafeteria wird Wert auf gute und nahrhafte Kost gelegt - gerade der Bio-Burger „ist vom Brötchen bis zum Ketchup 100 Prozent Bio“, wie Bontemps betont. Aber auf vegan zubereitete Gerichte müsse der Patient verzichten. „Wir sind in Eupen, da isst man Fritten mit Steak. Hier bereiten wir nur zu, was die Leute in ihrem geschwächten Zustand brauchen“, erläutert Bontemps die Speisekarte.

Für das wohlige Ambiente sorgen laut Direktor Havenith die „hellen und freundlichen Farben“ sowie das viele Tageslicht, das durch die hohen Fenster fällt. Obwohl die „Kostbar“ deutlich größer als die alte Cafeteria ist - sie umfasst 98 Sitzplätze, vorher waren es nur 38 -, wirkt sie nicht unübersichtlich. Neu sind außerdem der kleine Kiosk (Zeitschriften, Kulturartikel, Lebensmittel) sowie die Lounge direkt vor dem Eingang der „Kostbar“.

Hier stehen Sofas, Getränke- sowie Snackautomaten. „Die Sitzecke ist für den Vater, der darauf wartet, dass das Kind endlich kommt und der sich gerne hinsetzen möchte. So muss er die Nacht nicht zwingend im Foyer verbringen“, nennt Bontemps ein Beispiel. Ein neuer, moderner Ruhepol im Krankenhaus für Patienten, Personal und Besucher, das ist die „Kostbar“.