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„Die Hospitäler haben sich gefunden“ (Grenz-Echo 04.03.2022)

Seit Mitte Januar steht fest, dass Gaëtan Dumoulin aus Stavelot und der aus denNiederlanden stammende Wahl-Eupener Martin Root künftig in der Klinik St. Josefin St.Vith beziehungsweise im St.Nikolaus Hospital in Eupen die Fäden in der Handhalten werden. Während ihrer offi ziellen Vorstellung am Freitagvormittag warbeiden Generaldirektoren sichtlich daran gelegen, den festen Willen zurZusammenarbeit zu verkünden. Beide betonten mehrfach, dass die Chemiezwischen ihnen stimme. Ein gutes Zeichen, schließlich sind die Herausforderungenund das gemeinsame Handlungsfeld gleichermaßen groß.


Und so wundert es nicht, dass die Verwaltungsratspräsidentin des EupenerHospitals, Claudia Niessen, gleich zu Beginn die Bedeutung der Kooperationzwischen den beiden Häusern explizit hervorhob. Man verfolge „eine Strategie derbesseren Zusammenarbeit“, betonte Eupens Bürgermeisterin. Wichtig sei es, aufgemeinsame Strukturen bauen zu können – mit dem Ziel, beide Standorte zu stärken. Deshalb sei auch die Entscheidung gefallen, zwei Direktoren für die beiden Kliniken zu suchen. „Wir haben das Modell im Vergleich zum vergangenen Jahr ein wenig verändert“, so Claudia Niessen. Jeder der beiden Direktoren habe seine eigenen Projekte, die er federführend begleite – gleichzeitig würden aber auch
gemeinsame Vorhaben in die Tat umgesetzt. „Das Ziel ist, das operative Tagesgeschäft zu garantieren, aber auch gemeinsam Verbindungen und Dynamiken zwischen den Kliniken und innerhalb des MOVE-Netzes zu schaffen“, fuhr sie fort.


Anstellung über „VoG DG-Kliniken“

Auch der Verwaltungsratspräsident der Klinik St.Josef in St.Vith, Joseph Backes, zeigte sich zufrieden mit der Lösung. „Die beiden Hospitäler haben sich nach einem langen Weg gefunden“, betonte er, „wir schätzen uns“. Er erklärte, dass die beiden Generaldirektoren über den Arbeitgeberverband „VoG DG-Kliniken“ eingestellt worden seien. Zudem stellte er klar, dass sämtliche strategischen Entscheidungen weiterhin von den Verwaltungsräten der beiden Häuser getroffen würden. So werde auch die Autonomie der Krankenhäuser gewahrt. 25 Prozent ihrer Arbeitszeit sollen die beiden Generaldirektoren künftig in die Ausarbeitung bereits bestehender gemeinsamer Projekte, den weiteren Ausbau der Kooperation und die Positionierung der Häuser innerhalb der DG und des MOVE-Netzwerks, dem auch die CHC-Gruppe angehört, stecken. Die übrigen 75 Prozent arbeiten Martin Root und Gaëtan Dumoulin auf Ebene ihrer jeweiligen Institutionen. Claudia Niessen fügte hinzu, dass bei der Auswahl der Kandidaten Zweisprachigkeit ebenso ein wichtiger Faktor gewesen sei, wie ein Sinn für Managementfragen.


Martin Root hob hervor, dass er bereits eine Vielzahl von „interessanten Projekten“ vorgefunden habe. Das wichtigste davon sei in seinen Augen, die Weiterentwicklung des medizinischen Angebots. Es gehe darum, ein rundes medizinisches Paket für die Deutschsprachige Gemeinschaft auf die Beine zu stellen. Das beinhalte sowohl das Basisangebot an medizinischen Dienstleistungen, aber eben auch ein spezialisiertes Angebot. Der diesbezügliche Prozess solle innerhalb von zwei bis drei Monaten abgeschlossen sein und könne dann en détail betrachtet werden. Er sei sich dessen bewusst, dass die Krankenhäuser in der DG kein vollumfängliches medizinisches Angebot auf die Beine stellen können. Umso wichtiger sei daher die Zusammenarbeit im MOVE-Netzwerk.

 

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Wichtig war dem Generaldirektor des Eupener Krankenhauses auch der Verweis auf das Projekt „Impact“, was die gesamte Informatik-Infrastruktur betreffe. Beide Häuser sehen sich den wachsenden Herausforderungen der Digitalisierung gegenüber. Dies betreffe beileibe nicht nur die Aspekte der Datensicherheit, sondern auch die Effizienzsteigerung bei der Datenverarbeitung und die Qualität. „Die Patienten müssen von dem Informatiksystem profitieren“, erklärte Martin Root. Konkret bedeutet das, dass eine neue elektronische Patientenakte eingeführt wird, die den Zugang zu medizinischen Dienstleistungen erleichtern soll. Man sei dabei, die Informatiksysteme in Eupen, St.Vith sowie innerhalb des CHC-Netzwerks zu harmonisieren, präzisierte Gaëtan Dumoulin.


„Die Patienten sind in den Krankenhäusern logischerweise das Allerwichtigste“, fuhr Martin Root fort. Aber, auch wenn es paradox klinge: „Die Mitarbeiter sind vielleicht noch wichtiger“. Schließlich würde das Personal die Arbeit verrichten.
Daher gelte es, bestmögliche Arbeitsbedingungen für die Mitarbeiter, Ärzte und auch Ehrenamtliche zu schaffen. „Ich bin davon überzeugt, dass in einem guten Umfeld jeder die beste Arbeit im Sinne der Patienten leisten kann“, so Martin Root. Abschließend betonte er, dass er sich auf die Zusammenarbeit mit Gaëtan Dumoulin freue – sowohl hinsichtlich des Tagesgeschäfts, als auch in Sachen der Positionierung und künftigen Ausrichtung der Häuser.


Viele Anpassungen, auch infrastruktureller Art, sind zu erwarten.

Der frühere Finanz- und jetzige Generaldirektor der St.Vither Klinik fügte nahtlos an, dass die Nähe zwischen den DG-Klinken einerseits, und zu den Partnern im Raum Verviers, Lüttich und bis in Richtung Luxemburg oder Deutschland andererseits, einen großen Standortvorteil bedeute. „Wir haben das Glück mit den beiden Krankenhäusern, nah an der Bevölkerung zu sein“, hob Gaëtan Dumoulin hervor. Er habe, seitdem er in St.Vith tätig sei, großes Engagement festgestellt. Dieses wolle er weiter fördern. „Wenn es den Mitarbeitern gut geht, dann geht es auch den Patienten gut“, zeigte er sich überzeugt. Das bedeute auch, im Rahmen von Kooperationen, das medizinische Angebot weiter auszubauen.


Die Dienstleistungen der Krankenhäuser hätten sich in den vergangenen Jahren unaufhörlich verändert. „Und sie werden sich in Zukunft sehr weiterentwickeln“, so der Generaldirektor. Diese Perspektive erfordere wichtige Anpassungen – nicht zuletzt bei der Infrastruktur. Hier kämen der Masterplan Eifel, das gemeinsame Projekt der Klinik St.Josef und der Interkommunale VIVIAS zum Ausbau der Infrastrukturen der Gesundheitsversorgung und der Seniorenhilfe in der Eifel sowie der Masterplan des St.Nikolaus Hospitals Eupen ins Spiel, innerhalb derer bereits Weichen gestellt worden seien. All das solle dazu führen, die Qualität der medizinischen Dienstleistungen zu steigern. „Es handelt sich um eine Strategie auf lange Sicht“, betonte Gaëtan Dumoulin abschließend.