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Gesundheit: Neues Angebot für Schlaganfallpatienten in den beiden Krankenhäusern in Eupen und St.Vith

Dank seines Schwenkarms passt das Gerät sich an alle Situation in der Notaufnahme an. Auf diese Weise wird eine Diagnose aus der Distanz möglich. Foto: CHC

Die beiden Krankenhäuser von Eupen und St.Vith intensivieren ihre Zusammenarbeit mit dem Centre hospitalier chrétien (CHC): Über ein System der Telemedizin können Schlaganfallpatienten auch aus der Entfernung untersucht werden. Damit wird kostbare Zeit gespart.

Seit Ende 2015 arbeiten die Klinik St. Josef St.Vith und das St. Nikolaus-Hospital Eupen offiziell mit dem Lütticher CHC zusammen. Während der letzten 18 Monate hätten die drei Krankenhäuser ihre Partnerschaft über konkrete Kooperationen ausgebaut, hieß es in einer Pressemitteilung.
Unter anderem gibt es eine Zusammenarbeit im Bereich der Neurologie für die Behandlung von Schlaganfallpatienten. Hier zählt jede Minute, weil die Erfolgsaussichten davon abhängen, wie schnell die Behandlung eingeleitet werden kann. Um die Diagnose Schlaganfall zu bestätigen und die Ursache des Schlaganfalls zu bestimmen, ist es nötig, so schnell wie möglich einen Gehirnscan zu machen. Dank einer neuen Technik und mittels des Zugriffs der Neurologen des CHC auf die Bilder der Radiologie der Klinik St. Josef und des St. Nikolaus-Hospitals kann die Versorgung der Patienten bereits in diesen beiden Häusern beginnen. So kann die Zeitspanne bis zur Einleitung der Behandlung verringert werden. Der Gehirnscan wird in St.Vith oder Eupen gemacht, die geteilten Bilder stehen dem Neurologen dann binnen kürzester Zeit zur Verfügung. Ermöglicht wird dies durch das Gerät für medizinische Telepräsenz (frz.: Chariot de Téléprésence Médicale, kurz CTM). Es verfügt über hochauflösendes Audio-/Videomaterial, das es dem Facharzt ermöglicht, den Patienten zu sehen und mit ihm sowie mit dem Team der Notaufnahme zu sprechen.
Via Bildschirm sehen Patient und Facharzt sich gegenseitig, sodass der Facharzt eines anderen Hauses direkt ein medizinisches Gutachten über den Patienten in der Notaufnahme geben kann. Und nur wenn die Situation es erfordert, wird er zur zuständigen Abteilung des CHC in der Clinique Saint-Joseph Lüttich verlegt. Vor allem bei der Behandlung von Schlaganfällen könne man von dem Einsatz eines Videokonferenzsystems profitieren.
Sowohl in der Notaufnahme als auch bei der Weiterbehandlung des Patienten vor Ort erhöhe diese Technologie, im Vergleich mit einem einfachen Telefongespräch, die Zuverlässigkeit der Diagnosen, ermögliche schnellere therapeutische Entscheidungen und eine angemessenere Behandlung, heißt es in der Pressemitteilung.
Auf diese Weise könnten auch unnötige Patientenverlegungen verhindert und eine Kontinuität der Versorgung vereinfacht werden. Dank seines Schwenkarms passt das Gerät sich an alle Situation in der Notaufnahme an. Der Arm kann nach links und rechts gedreht, in der Höhe verändert werden und ist mit einer Vorrichtung für Videokonferenzen versehen. Sie ermöglicht es, den Patienten jederzeit zu sehen – unabhängig davon, in welcher Position er sich befindet. Die Beweglichkeit des Gerätes wird durch fünf antistatische Räder unterstützt, sodass er sich für jeden Untergrund eignet. Die Batterie erlaubt eine Laufzeit von sechs Stunden. 
Das CHC in Lüttich ist seit ein paar Jahren Referenzzentrum für die Behandlung von Schlaganfällen und die krankhafte Erweiterung von Blutgefäßen (Aneurysmen). Seit April 2013 gibt es einen Bereitschaftsdienst rund um die Uhr für Schlaganfälle. Auch die zwei DG-Krankenhäuser profitieren von der Vereinbarung des „Schlaganfallnetzwerkes“. Dadurch können die Patienten der beiden Häuser in Ostbelgien die Technik der Thrombectomie (Entfernung der Blutgerinnsel mittels eines Katheters) nutzen. Diese Technik wird in der Clinique Saint-Joseph in Lüttich praktiziert, wohin der Patient verlegt wird, wenn die Umstände es erfordern.
(red/sc)